Die Verleihung der Golden Globes stand ganz im Zeichen der „Time's up“-Bewegung: Schwarz war in Los Angeles die Signalfarbe des Abends.
Vom Rollstuhl aus verfolgte Kirk Douglas, der 101-jährige Methusalem aus der goldenen Hollywood-Ära der 1950er-Jahre, die Szenerie im Ballsaal des Beverly Hilton Hotel, und ihm zu Füßen kniete auf der Bühne seine Schwiegertochter, Catherine Zeta-Jones. Sie wurden Zeugen einer kleinen Revolution, wie sie sich alle paar Jahrzehnte in Tinseltown, der Filmmetropole Los Angeles, ereignet.
Für Furore und aufsehenerregende Innovationen in der Film- und Fernsehbranche mögen mittlerweile die Streamingdienste Amazon oder Netflix und ihre Serien sorgen. Die gesellschaftspolitische Kraft, zu der sich das notorisch liberale Hollywood hie und da mittels seiner Filme und Botschaften aufschwingt, ist indessen ungebrochen. Dies zeigte sich am Sonntagabend bei der Verleihung der Golden Globes, als sich praktisch alle Stars an den Dress Code hielten, den die Protagonistinnen der Bewegung „Time's up“ („Die Zeit ist reif“) vorgaben: All in black. Aus Solidarität trugen manche der „verbleibenden Gentlemen“, wie Moderator Seth Myers ätzte, ein schwarzes Hemd zum Smoking.