Ein Hochschullehrer soll sechs ehemalige Studentinnen sexuell belästigt haben. Die Anschuldigung hat Proteste an über 30 chinesischen Universitäten ausgelöst.
Nach einem Aufschrei der #MeToo-Bewegung hat in China ein Universitätsprofessor seinen Job verloren. Der Hochschullehrer wurde vor zwei Wochen suspendiert, nachdem ihn mindestens sechs ehemalige Studentinnen beschuldigt hatten, sie über Jahre sexuell belästigt zu haben.
Den Anfang hatte die heute in den USA lebende Luo Xixi gemacht. Die Akademikerin, die vor 14 Jahren ihre Doktorarbeit bei dem Professor ablegte, hatte ihre Anschuldigungen auf dem chinesischen Kurznachrichtendienst Weibo veröffentlicht und mit der Kennzeichnung "#MeToo" versehen. Chen Xiaowu teilte daraufhin mit, dass er "nichts Illegales" getan habe.
Chen Xiaowus Verhalten habe gegen die Berufsethik verstoßen. Es habe einen "abscheulichen Einfluss auf die Gesellschaft" geschaffen, teilte die Pekinger Beihang Universität am Freitag nach dem Abschluss einer Untersuchung gegen Chen Xiaowu mit.
Der Schlagwort #MeToo ist zum Symbol einer weltweiten Bewegung geworden, die auf sexuelle Belästigungen und sexuelle Übergriffe aufmerksam macht. In China hatten die Anschuldigung gegen Chen Xiaowu Proteste an über 30 Universitäten ausgelöst. In offenen Briefen forderten Studenten ihre Hochschulen auf, striktere Regeln zum Schutz vor sexueller Belästigung aufzustellen. Zahlreiche Weibo-Nutzer feierten am Freitag die Entlassung des Professors.
(APA/dpa)