Riechstoff: Dunkle Gesellen

Passend zur Jahreszeit haben sich ein paar düstere Gestalten auch in die Parfümerien verirrt, wo sie eine olfaktorische Interpretation der Dunkelheit offerieren.

„Nuit d‘Issey“ von Issey Miyake ist etwa ein apart verpackter Herrenduft. Der würzige Korpus ist von einer metallischen Note unterspült, die man mögen muss (Anhänger klassischer Herrendüfte tun dies aber zumeist).
Mit „Black Opium“ macht Yves Saint Laurent Beauté indes ein Angebot an alle Anhängerinnen von Hedi Slimanes nicht immer saintlaurentesquer Vorstellung von Mode: Dunkel, rockig, kompromisslos, blutjung sind ja seine Entwürfe, und der glitzernde Flakon möchte wohl an diese Ästhetik anknüpfen. Eine dominante Vanillenote signalisiert, dass das Gourmand-Genre als Pendant zum rockigen Lederlook verstanden werden soll.

Hedi Slimane freilich ließ bereits via Twitter wissen, dass er weiterhin mit den Saint-Laurent-Parfums nichts zu schaffen habe. Vielleicht würde er seine Düfte ja so verpacken wie das Hamburger Atelier PMP: Stefanie Mayr und Daniel Plettenberg haben „Concrete Flower“ in eine an Lackstifte erinnernde Plastikflasche abgefüllt, das von Mark Buxton geschaffene Parfum ist interessant und rund, obwohl es nicht (wie angekündigt) an den Geruch von Lackdosen erinnert. Und selbst wenn es oft nicht schadet, mit Bewährtem zu brechen: Dieses gar nicht unschöne Parfum würde man doch lieber einem konventionellen Glasflakon entnehmen, als es sich aus einer Plastikpatrone auf die Haut zu tupfen.

Kleines Schwarzes. „Black Opium“ von Yves Saint Laurent (50 ml um 84 Euro), „Concrete Flower“ (70 ml um 95 Euro zum Beispiel via www.ludwigbeck.at) und „Nuit d’Issey“ von Issey Miyake (75 ml um 57 Euro).


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