Tiffany-Parfum: Duftender Diamant

Fifth Avenue. Das Tiffany-Stammhaus in New York ­verfügt seit Kurzem über ein eigenes Tiffany-Café.
Fifth Avenue. Das Tiffany-Stammhaus in New York ­verfügt seit Kurzem über ein eigenes Tiffany-Café.(c) Beigestellt
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Ein Parfum soll die Persönlichkeit seiner Trägerin unterstreichen, findet ­ Star-Parfumeurin Daniela Andrier, die den neuen Tiffany-Duft geschaffen hat.

Auf das Profil einer konkreten Frau, für die sie ihre neueste Parfumkreation entworfen hat, will sich Daniela Andrier an diesem Vormittag in New York nicht festlegen. Als sie aber erfährt, dass – offenbar handelt es sich tatsächlich um einen reinen Zufall – der Duft ausgerechnet an Audrey Hepburns Geburtstag erstmals Journalisten vorgestellt wird, gerät die renommierte Mitarbeiterin des Duftmittelkonzerns Givaudan ins Schwärmen: „Audrey Hepburn, wirklich? Das ist ja kaum zu glauben. Wenn es irgendeine Frau gibt, die mich zu diesem Parfum hätte inspirieren können, wäre es bestimmt sie gewesen. Keine andere verkörpert den Spirit und die Eleganz von Tiffany so sehr wie sie, finde ich.“ Da die Hepburn dem Vernehmen nach aber in dem Briefing, das der Parfumeurin von Tiffany zur Verfügung gestellt wurde, eine untergeordnete Rolle spielte, musste Andrier einen anderen Zugang finden. Und so erzählt sie eben von der so charakteristischen Auslegung eines „amerikanischen Luxus“, für den die Marke seit ihrer Gründung steht. „Die weltbekannte blaue Schmuckschatulle, New York und die Fifth Avenue, Verlobungsringe mit Diamanten im patentierten Tiffany-Schliff und besondere Gelegenheiten im Leben: Von diesem Impressionen-Mix bin ich ausgegangen“, sagt Andrier.

Duftpreziose. „Tiffany & Co.“ markiert den Wiedereintritt in die Haute Parfumerie.  (30 ml Eau de Parfum ab 56 Euro).
Duftpreziose. „Tiffany & Co.“ markiert den Wiedereintritt in die Haute Parfumerie. (30 ml Eau de Parfum ab 56 Euro).(c) Beigestellt

Nun lassen sich Diamanten freilich parfümistisch nicht ohne Weiteres umsetzen (außer, man wollte auf den Spuren von Elizabeth Taylors berüchtigter Parfumkollektion wandeln), doch den Schlüssel zu ihrer olfaktorischen Tiffany-Interpretation hat Andrier in einer völlig neuen, mit einem innovativen Verfahren gewonnenen Variante der edlen Iris gefunden. Dank einer von Givaudan entwickelten Technologie ist es möglich, die früher einem drei Jahre währenden Trocknungsprozess ausgesetzten und für die Parfumerie wichtigen Iriswurzeln in nur wenigen Tagen für den Extraktionsprozess vorzubereiten. Das bedeutet eine unglaubliche Zeitersparnis, doch Andrier beteuert, dass sich auch die Qualität des Irisextrakts dadurch verändert habe: „Wir haben es hier mit einer völlig neuen Duftnote zu tun, die viel blumiger ist als die Iris, die wir bislang kannten.“

Sagenhaft. Der berühmte „Tiffany-Diamant“ ist der bestgehütete Schatz des Hauses und seit 140 Jahren im Besitz der Firma.
Sagenhaft. Der berühmte „Tiffany-Diamant“ ist der bestgehütete Schatz des Hauses und seit 140 Jahren im Besitz der Firma. (c) Beigestellt

Identitätssuche. Wenn man also von Parfumeuren letzthin immer öfter zu hören bekommt, dass eine neue Ära großer floraler Kompositionen im Begriff sei, anzubrechen, dann will auch „Tiffany & Co.“ offenbar zu diesen gezählt werden. Die Möglichkeit, mit einem neuen Inhaltsstoff zu arbeiten, ist für Parfumeure wie Daniela Andrier aus mehreren Gründen bedeutsam. „Das Wichtigste für ein Parfum ist, dass es seine eigene, unverkennbare Identität hat. Nur so kann es auch der Person, die es trägt, etwas Neues, Unverwechselbares verleihen.“ Und darin wieder ist ein gelungenes Parfum einem kostbaren Schmuckstück ja durchaus nicht unverwandt.

Compliance-Hinweis: Der Autor war auf Einladung von Coty Inc. in New York.

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