Egal ob Besenreiser, Varizen oder Krampfadern. Die Erscheinungsformen schwacher Venen können einem schon mal die Lust auf frühlingshafte Outfits verderben. Aber noch ist ja genug Zeit um die Beine sommerfit zu machen.
Krampfadern und Co. sind nicht nur unansehnlich und unangenehm, sondern können auch zur gesundheitlichen Gefahr werden. Anfangs sind sie zwar hauptsächlich ein kosmetisches Problem, aber in späteren Stadien kann die Venenschwäche zu geschwollenen, müden Beinen, Krämpfen und Hautveränderungen führen. Außerdem soll sich ohne Behandlung das Risiko für Venenentzündungen und Thrombosen erhöhen.
Um auch meine Beine auf den Frühling vorzubereiten, begebe ich mich in die Ordinationsgemeinschaft Juvenis, zu Herrn Dr. Markus Klinger, Facharzt für Allgemeinchirurgie und Gefäßchirurgie. Bevor wir aber mit der Verschönerung loslegen können, muss eine umfassende Diagnostik durchgeführt werden.
Dazu beginnen wir mit der Anamnese und darauf folgt eine physikalische Untersuchung, bei welcher Dr. Klinger kleine Besenreiser und retikuläre Varizen (kleine Seitenäste von erweiterten, oberflächlichen Venen) diagnostiziert. Um tiefer liegende Ursachen auszuschließen, führt Dr. Klinger nun eine Duplexultraschalluntersuchung durch. Dabei kontrolliert er, ob die Mündungsklappen der großen Rosenvene am Übertritt in die Oberschenkelvene und die Mündungsklappe der kleinen Rosenvene in der Kniekehle am Übertritt in die tiefe Vene im Kniebereich dicht sind. Außerdem untersucht er die tiefen Venen auf Thrombosen. Und da bei mir alles dicht und in Ordnung ist, können wir nun auch mit der eigentlichen Behandlung beginnen.
Zuerst sollen die retikulären Varizen daran glauben. Der Arzt erklärt mir, dass er eine Sklerosierung, das ist eine Verödung mit 1% und 2% Äthoxysklerol durchführen wird. Denn dieses Äthoxysklerol erzeugt in der inneren Auskleidung der Vene einen chemischen Reiz, woraufhin sich diese zusammenziehen und damit veröden soll.
Ich erschrecke, denn mit einer Spritze habe ich nicht gerechnet. Aber ich bin ja hier um zu testen, also stelle ich mich der Herausforderung. Die Nadel ist sehr fein und ich spüre den Einstich kaum und nach ein paar Sekunden kann ich das Ergebnis auch schon betrachten. Wie durch Zauberhand (nämlich der von Herrn Dr. Klinger), ist die blaue Linie am Inneren meiner Wade verschwunden. Diese Behandlung wiederholen wir nun noch am anderen Bein und auch hier bin ich von dem Ergebnis begeistert.
So, und nun wollen wir abschließend dem kleinen Besenreiser an meinem Oberschenkel den Garaus machen. Da dieser für die Verödungsnadel zu fein ist greift der Arzt nun zum Laser. Und zwar (für Technik-Freaks) dem Nd:YAG (neodymium-doped yttrium aluminum garnet) Laser. Die Wirkung dieses Lasers beruht auf einer fotothermalen Wirkung. Das Licht dringt mit der Wellenlänge von 1064nm durch die Haut und wird vom roten Blutfarbstoff, dem Hämoglobin welches sich in den Blutzellen des Besenreisers befindet, absorbiert. Die absorbierte Energie wird dann in Wärme umgewandelt und somit der Besenreiser durch Hitze zerstört. Auch das hört sich erst mal etwas unheimlich an!
Aber auch diese Behandlung klingt schlimmer als sie ist. Herr Dr. Klinger feuert mit seiner Laserkanone (sieht wirklich so aus) auf den Besenreiser. Ich spüre eine leichte Wärme und der Besenreiser löst sich vor meinen Augen auf.
Ich bin von dem Ergebnis beider Methoden begeistert und auch mein Freund teilt meine Freude, als ich ihm meine Beine zeige. Allerdings gibt es einen kleinen Wermutstropfen, denn damit das Ergebnis auch dauerhaft bleibt, heißt es jetzt drei Wochen lang Stützstrumpfhosen tragen. Aber da ich mich genau zur richtigen Jahreszeit für diese Behandlung entschieden habe, ist die Strumpfhose eigentlich ganz praktisch. Und pünktlich zu den ersten Sonnenstrahlen kann ich mich aus dem engen Teil schälen, womit meine Beine dann für den Minirock bereit sind - oder zumindest für die Therme.
Ich freue mich schon darauf meinen nächsten Test durchzuführen und Sie können hier dann wie immer fast hautnah dabei sein.