Vermutlich der speziellste Wermut des Landes: der Wermutlich. Ein Trio in Weiß, Rosé und Rot, erdacht vom Trio Michael Andert, Hubert Peter und Thomas Juranitsch.
Rezept gibt es keines, sagt Hubert Peter, seines Zeichens Barkeeper und als Vorarlberger das westlichste Drittel des Herrengespanns, das hinter dem neuen Wermut Wermutlich steckt. "Jedes Jahr kommt das hinein, was wir an Kräutern finden." Das Konzept der drei Wermutlichs, die es in Weiß, Rosé und Rot gibt: Die flüssige Basis wird von hundert Prozent Zweigelt gebildet, als Wein und Tresterbrand. Auch der weiße Wermutlich wird aus Zweigelt gemacht, aus weißgepressten Trauben des Winzers Michael Andert aus Pamhagen am Neusiedlersee. Aufgespritet auf 16 beziehungsweise 17 Prozent, werden die Weine mit Kräutern versetzt. "Keinen paradiesischen", sondern solchen, die rund ums Weingut Andert gefunden wurden. Verschiedene Basilikumsorten, verschiedene Salbeisorten, Rosensorten - und natürlich Wermutkraut, das direkt neben den Weingärten gedeiht. "Einmal um die Hausecke laufen", sagt Hubert Peter dazu. Biozitronen und Pfeffer vom heimischen Label Die Pfefferei seien die einzigen nicht-heimischen und somit zugekauften Zutaten, die Peter gemeinsam mit Sommelier Thomas Juranitsch und Michael Andert verarbeitet hat. Im Unterschied zu den meisten anderen Wermuts wurde "kein Milligramm Zucker zugesetzt". Deshalb sind die Wermuts auch so unterschiedlich. "Wir wollten mehr auf die weinige Komponente von Wermut setzen, weil diese im Wermutbereich verloren gegangen ist", sagt Hubert Peter, der es als Barkeeper der Barrikade in der Wiener Siebensterngasse wissen muss.
Nicht nur der Wermut stammt zur Gänze aus den Händen von Peter, Andert und Juranitsch - auch das Abfüllen und das Etikettieren haben die drei selbst besorgt. Die Zahlen können sich sehen lassen: "Bei 3000 Flaschen waren es 21.000 Stempel", erzählt Hubert Peter von der sommerlichen Akkordarbeit. "Sieben verschiedene Stempel pro Etikett".
Die Geschmacksprofile beschreibt er so: "Der Weiße ist Natural-Wine-mäßig, der ist ein bisschen ungestüm. Der Rosé ist Everybody's Darling, der hat eine leichte Restsüße, weil wir die Gärung gestoppt haben. Und der Rote erinnert an Schwarzwälder Kirschtorte und hat deutliche Minzaromen, das Zusammenspiel mit der Minze hat da besonders gut gepasst." Die Servierempfehlung lautet "eher ohne Eis, das würde nur verwässern". Den weißen und den Rosé-Wermutlich möge man in derselben Temperatur wie die entsprechenden Weine trinken, den roten etwas wärmer. Schließlich sind alle drei verschiedene Persönlichkeiten.
Am 25.8. ab 17 Uhr können die Wermutlichs erstmals verkostet werden: im Mochi, Praterstraße 15, 1020 Wien.
In Hubert Peters Bar Barrikade in der Siebensterngasse 21, 1070 Wien, werden sie ebenfalls ausgeschenkt, die Flaschen gibt es bei Weinskandal, Ungargasse 28, 1030 und bei Agora Vino, Siebensterngasse 21.
(abu)