Die Testerinnen: Didilicious

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Shoppen, schlemmen, fliegen.

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Wenn man mit einer Spitzenköchin als Mutter aufwächst, lernt man definitiv nicht nur kochen. Das spürt man im Didi­licious, dem Lokal von Didi Maier, Sohn von Johanna Maier. Das Ganze wirkt generalstabsmäßig geplant. Erstens, die Location: Ausgewählt nach maximaler Frequenz, liegt das Didilicious im größten Einkaufszentrum Salzburgs, dem Europark. Dafür sticht es zwischen den Durchschnittsschaufenstern der Durchschnittsmarken angenehm heraus: sympathisches Design, flotte Sprüche auf der Wand, Kräutertöpfe, Spielecke. Zweitens, das Konzept: Spitzengastronomie ist ein hartes Geschäft, diese Lektion hat Didi gelernt und internalisiert. Deshalb wählt er für sein Lokal eine relaxte, offene Küche. Er verbindet das Lokal auch klug mit der im Europark kaufgesteuerten Klientel. In Wahrheit ist das Didilicious sogar ein Showroom für viele schicke Produkte wie Kitchenaid, den Big-Green-Egg-Griller, Peugeot-Mühlen, eigene Gewürzlinie und Mamas Produkte. Drittens, die Vermarktungsmaschinerie: Die Karte wird als Magazin ausgehändigt. Das keines ist, sondern eher ein (Eigen-)Marketingfolder mit Didi-Fotos, Didi-Zitaten, Didi-Sweets, Didi-Snacks, Didi-Touch und Didi-Favourites. Alles hübsch, auch die Erklärungen, warum man hier ruhigen Gewissens genießen darf. Etwa, weil die hausgemachten Fettuccine mit Rinderstreifen und Rucola den Tagesbedarf an Spurenelementen abdecken. Oder weil die Pasta Fiori in Fenchelfond dank der Heilpflanze Fenchel für Leichtigkeit sorgt. Bloß fehlen Leichtigkeit und Eleganz optisch auf dem Teller, damit sind wir bei viertens, den kulinarischen Genen. Die Pasta ist mehr ein Gemüseberg mit Nudelblättern drauf. Und der an sich knackig-gute Gemüsemix mit Schmortomaten, Oliven und Algen ist dem an der Seite der knusprigen Hummerrolle viel zu ähnlich. Das ist übrigens Didis Lieblingsgericht und als Ganzes wirklich harmonisch mit Safranschaum und Sprossen serviert. Zufrieden macht auch das Taboulé mit Fisch. Maier kombiniert da sehr taktvoll kurz angebratenen Thunfisch mit Koriander, Erdbeeren, Blüten und Sesam. Die Mohnknödel stehen auf einem Tablett mit dem Spruch: „Frauen sind Engel, wenn man ihnen einen Flügel abbricht, fliegen sie trotzdem weiter . . . auf einem Besen . . .!“ Da sind wir bei fünftens: Abgrenzen von der Mama.

Tipp

Didilicious, Europark, Europastraße 1, 5018 Salzburg, Tel. 0662/26 56 57, Mo–Do, 9–19.30, Fr, 9–21, Sa, 9–18 h

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