Die Testerinnen: Echo & Citythai

Echo & Citythai
Echo & Citythai(c) Reinhard Holl
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Es kommt wieder und wieder – das neue alte Echo.

Viel, viel früher einmal galt das Echo als die Cocktailbar der Stadt. Die Jeunesse dorée vom Theresianum bis Döbling hatte hier ihr zweites Wohnzimmer. Roberto ­Pavlovic, einer der bekanntesten Barkeeper des Landes, wurde am Passauer Platz von Echo-Gründer Christian Leyerer ausgebildet. Und sogar den Chefredakteur dieser Zeitung traf man hier sehr regelmäßig an – für ein paar Wochen sogar hinter der Theke. Aber das alles ist lang her. In den späten 1990ern wechselt Roberto in die Loos Bar, aus dem Echo wird der City Thai und auf dem Platz vor der Kirche wird es ziemlich still. Mittlerweile sind die einstigen Echo-Bewohner zur Generation U50 gereift. Oder sagen wir lieber Ü40. Es sollte sich ja niemand alt fühlen. Im Echo ist Sohn Max an Bord und gemeinsam mit dem Papa möchte das Duo in der momentan hippen Foodie-Gegend rund um die Wipplingerstraße als Echo & Citythai neu durchstarten. Optisch ist eher ein Soft­relaunch daraus geworden. Die Buddhas, die Pflanzen und die Fertigsaucen auf dem Tisch mussten raus.

(c) Benjamin Tardy

Statt Ventilatoren hängen nun Designerlampen von der Decke. Die alte Bar rückt mit dem Echo-Logo samt Zusatz „Est. 1984“ wieder in den Vordergrund. Und es gibt auch einen neuen Barkeeper: Recep Kalan. Man darf gespannt sein, was aus ihm später einmal wird. Hätte er am Abend meines Besuchs nicht freigehabt, ich hätte den Thai Spirit mit Mekhong Thai Whiskey, Gurke, Lime und Ginger Ale probiert. Einer der Signature Drinks, und wie die meisten Cocktails liegt er unter zehn Euro. Auch beim Essen kostet nichts mehr als zwölf Euro. Das Thai-Team in der Küche bleibt unverändert, das Menü besteht nur noch aus Klassikern, die man kennt. Lieber ein kleineres Angebot, dafür soll alles nur ganz frisch zubereitet werden. Das merkt man an den Frühlingsrollen in Reispapier: knackig frisch gefüllt mit fein geschnittenem Gemüse und Avocado, dazu zwei hausgemachte Saucen. Der scharfe Shrimpssalat mit Limetten beherrscht das Spiel zwischen süß und sauer. Die Satay-Spieße und das Pad Thai sind nicht zu trocken, nicht zu süß, aber auch nicht überwältigend. Die Thai-Latte hängt in Wien aber eh nicht allzu hoch. Lediglich der Gemüsewok mit groben Tofuklötzen kommt zu wässrig. Sonst hört man das Echo. Laut und deutlich.

Info

Echo & Citythai, 1010, Passauerplatz 2, Tel.: 01/533 89 84, Mo–Sa: 17–22.30 Uhr.

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