Mehlspeiskultur soll Weltkulturerbe werden

Teller mit Kaiserschmarrn und Kompott sowie Obst steht auf einem in den Landesfarben Bayern s gedeck
Teller mit Kaiserschmarrn und Kompott sowie Obst steht auf einem in den Landesfarben Bayern s gedeck(c) imago/Ralph Peters (imago stock&people)
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Die Initiative wurde am Mittwoch in Oberösterreich gestartet. "Die Mehlspeisen gehören zu Österreich wie die Berge und der Wiener Walzer" und sollen von der Unesco anerkannt werden.

Österreichs Mehlspeiskultur soll als immaterielles Weltkulturerbe von der UNESCO anerkannt werden. Das ist das langfristige Ziel einer Initiative, die sich in einer Pressekonferenz am Mittwoch in Linz vorgestellt hat. "Die Mehlspeisen gehören zu Österreich wie die Berge und der Wiener Walzer", argumentiert der Obmann der "Freunde der österreichischen Mehlspeiskultur" Alfred Fiedler.

Allerdings sei der Beitrag von Sachertorte, Kaiserschmarrn und Co zum Heimatgefühl noch zu gering, wie eine repräsentative IMAS-Umfrage bei 1.000 Personen im Frühjahr zeige. Demnach lösen vorrangig - bei 49 Prozent - Verwandten- beziehungsweise Freundschaftsbeziehungen sowie die Schönheit der Landschaft ein Heimatgefühl aus. Für 26 Prozent wird das durch klassische Fleischgerichte wie Rostbraten und Wiener Schnitzel bewirkt. Mehlspeisen, Kuchen und Torten erzeugen erst bei 15 Prozent ein Gefühl der Verbundenheit. Als beliebteste Mehlspeise wurde von 86 Prozent die Sachertorte genannt, die beliebteste warme ist der Kaiserschmarrn (78 Prozent).

Die Initiative will deshalb die Mehlspeiskultur fördern und pflegen. Sie plant unter anderem Veranstaltungen mit Küchenherstellern und Erzeugern von Zutaten sowie im Hinblick auf die Anerkennung als Weltkulturerbe die Erstellung eines flächendeckenden österreichischen Mehlspeisregisters. Darin aufgenommen werden sollen nur Gerichte mit langjähriger Tradition. Deshalb erteilt der bekannte oberösterreichische Gastronom Robert Seeber den Donuts und Brownies eine Absage: "Das ist verglichen mit Fleisch wie Wiener Schnitzel gegen Burger".

Zu den "Freunden" gehören renommierte Branchenvertreter der Gastronomie, Konditoren und Bäckereien sowie Spitzenrepräsentanten von Bund und Ländern. "Ehrenbotschafter" sind unter anderem Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner ÖVP), WKO-Präsident Christoph Leitl und in Oberösterreich Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP): "Ich merke jeden Tag in der Früh, wenn ich mich abwiege, dass ich ein Freund der Mehlspeiskultur sein muss".

Pühringer fühlt sich auch zuständig, weil das Thema Anerkennung als Kulturerbe auch in sein Ressort als Kulturreferent falle. Die Mehlspeisen seien obendrein ein wichtiger Wirtschaftsfaktor: Die Wertschöpfung liege zu 100 Prozent im Lande und sie seien ein Beitrag zur Regionalität.

>> Link: "Freunde der österreichischen Mehlspeiskultur"

(APA)

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