Editor's Blog: Die Mode-Message der rosa Rüschen

Hello Kitty ist gar keine Katze. War das die Botschaft von Lena Dunham am Red Carpet der Emmys?

Da denkt man nun seit Tagen darüber nach, ob die amerikanische Schauspielerin Lena Dunham wohl mit ihrem wackeligen Rüschentraum von Giambattista Valli am Red Carpet der Emmys der Welt eine bestimmte Mode-Message mitgeben wollte. (Zum Beispiel: Befreit Euch vom Joch der Stildiktate! Oder: "Das steht dir nicht" gibt es nicht!)

Und plötzlich fällt es einem wie Schuppen (Katzenzungen?) von den Augen, wenn eine Nachricht mit absoluter Schockwirkung aus dem Hause Sanrio die Öffentlichkeit ereilt. "Ceci n'est pas un chat", könnte man nämlich in Anlehnung an Magritte die neueste Neuigkeit aus dem Eck des japanischen Kitschproduzenten resümieren: Hello Kitty sei keine Katze, sondern offenbar ein kleines Mädchen mit Katzenfaible.

Dieses Trivium, das alle Besitzer von Hello-Kitty-Paraphernalia aus allen erdenklichen Genres nicht ganz kalt lassen dürfte, trat anlässlich der Vorbereitungen für eine 40-Jahre-Gedenkausstellung im Japanese American Museum zutage. Für Diskussionsstoff bei der diesjährigen "Hello Kitty Convention" in Los Angeles dürfte also gesorgt sein.

Und nun also zurück zu Lena Dunham: Sie zog ja mit einem wirklich nicht allzu kleidsamen Outfit, das außerdem offenbar tonnenschwer war und sie kaum vorwärts schreiten ließ (siehe dieses Schwank-Stelz-Video auf Vine), einige negativ gefärbte Aufmerksamkeit auf sich. Und tatsächlich ist die Kombination aus neuer Frisur, Bluse und Couturerock womöglich überdenkenswert.

Ja, findige Beobachter begannen sofort, Ähnlichkeiten zwischen Dunhams Outfit und Alltagsgegenständen aller Art zu entdecken - die Vergleiche beinhalteten Cremetorten, Staubwedel und gehäkelte Toilettpapierrollenüberzüge (ein schönes, viel zu selten eingesetztes Wort!).

Und eben dies könnte in eine andere, die richtige Richtung weisen: Schließlich gibt es auch kaum einen Alltagsgegenstand, der nicht im Hello-Kitty-Gewand daherkommen kann (auch Cremetorten, Staubwedel und Toilettpapierrollenüberzüge gibt es selbstverständlich).

Hat also Lena Dunham für ihren Emmy-Auftritt nur Hello Kitty gechannelt und durch ihr "Shades of Pink"-Kleid die Weltöffentlichkeit auf die bahnbrechende Kunde vorbereitet, dass das Sanrio-Geschöpf gar nicht felinen Ursprungs sei?

Die Auswertung aller Verdachtsmomente lässt kaum einen anderen Schluss zu. Und darum eben: Miau, Lena Dunham! Beziehungsweise eben doch nicht.

Daniel Kalt ist "Schaufenster"-Chefredakteur und auch auf Twitter und Instagram zu finden.

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