Mode-Protest in Rio de Janeiro

Aus Ärger über die abgesagte Modewoche verwandelten Protestanten die Straße in einen Laufsteg.

Aus Ärger über die Absage der Modewoche von Rio de Janeiro haben Models die Straßen der brasilianischen Metropole in einen Laufsteg verwandelt. Frauen in Tops und engen Röcken, luftigen Kleidern oder weiten Hosen stolzierten am Donnerstagabend durch die Straßen des Stadtviertels Ipanema und zeigten Sommer-Mode von Modeschülern aus dem Armenviertel Vidigal.

Unter den 20 Models, die sich an dem Flashmob beteiligten, waren auch Männer. An einem Brunnen befestigten die Organisatoren Plakate mit Parolen wie "Uns bleibt nur die Straße". Die Kollektion "Rio 450" in Anspielung an das 450-jährige Jubiläum der brasilianischen Metropole sollte eigentlich bei der Rio Fashion Week gezeigt werden. "Wir sollten im November laufen, das wurde abgesagt, und vor einer Woche wurden die Schauen von April abgesagt", beklagte Nadine Gonzalez, Gründerin des Vereins ModaFusion und von Casa Geracao, einem Ausbildungszentrum für Jugendliche aus Favelas. "Das ist eine Katastrophe."

Die Modewoche von Rio de Janeiro stand seit jeher im Schatten der Modenschauen von Sao Paulo. Viele Designer fordern, dass sich Rio auf Strandmode konzentriert, anstatt in Konkurrenz zu Sao Paulo anzutreten. "Sie wollen Rio auf Strandmode reduzieren, aber wir laufen nicht das ganze Jahr im Bikini herum", sagte das Model Luana Genot. "Es gibt auch Berge in Rio."

(APA/AFP)

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