Berlin Fashion Week: Das Herz der Modewoche

Der Modesalon im Kronprinzenpalais versammelte die Crème der in Berlin präsenten Labels. Die deutsche Vogue zeigte sich diesmal überraschend austrophil.

Verglichen mit anderen Modewochen ist jene in der deutschen Hauptstadt relativ kompakt angelegt. In einer Festivalzentrale (einst das Zelt am Brandenburger Tor, nun das historische Kaufhaus Jandorf in Berlin Mitte) finden die meisten Defilees statt, im Süden der Stadt ist mit der Premium-Modemesse ein weiterer neuralgischer Punkt vorzufinden. Dazu kommen kleinere Messeformate und einige wenige Off-Site-Modeschauen, die sich wegen ihrer unabhängigen Position nicht im offiziellen Schauenkalender finden: Zu den Labels, die in dieser Weise auf ihre Eigenständigkeit beharren, zählen etwa Odeeh und Marina Hoermanseder.

Ein weiterer Fixpunkt der Fashion Week ist der im Kronprinzenpalais mit prominenter Unter-den-Linden-Adresse untergebrachte Modesalon, in dem sich eine handverlesene Auswahl von Designern präsentieren darf. In einem eigenen Stockwerk des Prachtbaus wurde diesmal auch der 12. sogenannte Vogue-Salon, ein Format der deutschen Modezeitschrift, ausgerichtet.

Petar Petrov im Gespräch mit Christiane Arp und Klaus Rizenhöfer.
Petar Petrov im Gespräch mit Christiane Arp und Klaus Rizenhöfer. (c) JULIA_MALYSCH

Unter den ausgestellten Designern fanden sich neben der in Berlin lebenden Wienerin Marina Hoermanseder erstmals zwei weitere Labels aus Österreich: Femme Maison, geleitet von Franziska Fuerpass-Kermani und Sia Kermani, und Petar Petrov waren von Vogue-Chefredakteurin Christiane Arp zur Teilnahme eingeladen worden. Wegen des frühen Zeitpunkts - die Berliner Modewoche findet etwa eineinhalb Monate vor jener in Paris statt - mussten darum unter relativ großem Zeitdruck die Kollektionen fertiggestellt werden.

Femme Maison präsentierte eine Zusammenstellung von Looks aus der kommenden Sommer- und der noch aktuellen Winterkollektion. Designerin Franziska Fuerpass wies im Gespräch mit dem "Schaufenster" aber darauf hin, dass man sich ohnehin nicht zu sehr auf saisonale Entwürfe festlegen wolle.

Designerin Marina Hoermanseder.
Designerin Marina Hoermanseder.(c) JULIA_MALYSCH

Als ein Wholesale-Format ist der Modesalon freilich nicht angelegt, es geht, wie etwa Odeeh-Designer Jörg Ehrlich unterstrich, vielmehr um Imagearbeit und eine Vernetzung der Szene: "Das ist ganz klar ein Verdienst von Christiane Arp, dass auch wir Designer einander jetzt besser kennen und gegenseitig unterstützen", so Ehrlich. Die Bestellsaison der Buyers für den kommenden Herbst hat wie der Modewochenreigen aber gerade erst begonnen - ob in Berlin angebahnte Kontakte mit neuen Shops auch kommerziell Früchte tragen, wird sich spätestens in den für viele kleinere Marken in Paris stattfindenden Showrooms zeigen.

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