Walzer schöner Dinge

Red Carpet Effect. Die Must-Haves für den Opernball.

Was glamouröse Breitenwirksamkeit betrifft, kann es wohl kein heimisches Gala- oder sonstiges Event mit dem Opernball aufnehmen. Schon Wochen zuvor hieven in U-Bahn-Schächten vergessene Zeitungen irgendwelche Wow-Effekt-Kleider prominenter TV-Damen auf ihre Titelseite, und die E-Mail-Eingangsordner von Lifestyle-Journalisten bersten vor themenverwandten Presseaussendungen.

Die Assoziation Oscars/Red Carpet und Feststiegenbeschreitung liegt also nahe. Besonders intensiv kümmern sich die Anbieter edler Dinge naturgemäß um die Debütantinnen und Jungherren. Erstere etwa werden um ihr „zartes Handgelenk“ (so die Aussendung) eine textile Blütenranke des Wiener Labels Miss Lillys Hats tragen. Die dazugehörigen Herren wieder werden an ihren voraussichtlich etwas weniger zarten Handgelenken Manschettenknöpfe aus Sterlingsilber und Perlmutt von Juwelier Heldwein aufblitzen lassen.

Das Gefunkel wird sich an den Häuptern der in schönes Weiß gehüllten Damen fortsetzen und sozusagen den Weg von der Hand auf den Kopf finden – das Ganze dank einer Swarovski-Tiara, gestaltet von Shaun Leane. Das hoffentlich nicht minder zarte Lächeln auf Debütantinnenlippen wird von einem Make-up-Look von Lancôme gezaubert (oder, besser: unterstrichen).

Und sollte einmal ein Malheur passieren, kein Problem: Ein SOS-Nähservice der Modeboutique Popp & Kretschmer bringt Rettung in der Not. So sollte also nicht einmal ein gerissener Rocksaum (wir erinnern uns an dieser Stelle mit Schrecken an Sophia Lorens Modemalheur anno 1995) einem gelungenen Abend und, natürlich, dem friedlichen Verzehr des Demel-Kekserls in Kutoglu-Kleidform nebst einem Schluck Schlumberger-Opernball-Cuvée im Wege stehen können.

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