Vienna Fashion Week mit heimischen Mode-Querschnitt eröffnet

Von Fred Adlmüller bis zu heutigen Designern. Am Eröffnungstag stand die österreichische Modegeschichte im Mittelpunkt.

Zur Eröffnung der MQ Vienna Fashion Week 16 am Montagabend sind viele Jahrzehnte heimisches Modeschaffen vor den Vorhang geholt worden: Die Organisatorinnen von Creative Headz brachten in Kooperation mit der britisch-französischen Stylistin Claire Sibille einen Streifzug durch die heimische Szene auf den Laufsteg im Fashion-Zelt beim Museumsquartier, von Fred Adlmüller bis zu heutigen Designern.

Laufsteg-Look "Fred Adlmüller"
Laufsteg-Look "Fred Adlmüller"(c) APA/HERBERT NEUBAUER (HERBERT NEUBAUER)

Kein deutscher Star, auch keine heimischen Newcomer standen diesmal im Fokus, sondern das breite Spektrum der Geschichte des österreichischen Modedesigns seit etwa Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Solcherart geehrt und in Erinnerung gerufen wurde "Modezar" und Opernballroben-Zampano Fred Adlmüller (1909-1989), aus Bayern "zuag'raster" Schöpfer einer berühmten Spielart des "Wiener Chic", der schon in den 1930er-Jahren an seiner ersten Haute-Couture-Kollektion tüftelte und bald danach die in- und ausländischen Stars und Politikerfrauen einkleidete, aber auch die Staatsfräcke für die Bundespräsidenten der Zweiten Republik lieferte.

Von Gernreich bis Hoermanseder

Nicht staatstragend, aber ungewöhnlich und mutig waren die Entwürfe von Rudi Gernreich (1922-1985), der nicht zuletzt wegen der Erfindung des "Monokinis" und seiner Unisex-Mode als einer der einflussreichsten Designer des 20. Jahrhunderts galt. Nicht fehlen durften da auch Helmut Lang, der in den 1990er-Jahren den Minimalismus in der Mode neu definierte, Brillen-Designer Robert La Roche - dieser auch höchstpersönlich im Publikum - und Gertrud Höchsmann (1902-1990), eine Avantgardistin der Wiener Haute Couture.

Laufsteg-Look von Susanne Bisovsky
Laufsteg-Look von Susanne Bisovsky(c) APA/HERBERT NEUBAUER (HERBERT NEUBAUER)

Von der aktuellen Riege der Modekünstler wurden u.a. Susanne Bisovsky, Anelia Peschev, Michel Mayer, Marios Schwab, Ute Ploier und Arthur Arbesser, Flora Miranda sowie Marina Hoermanseder aufgeboten, weiters die Labels Callisti, Emil Couture, House of the very Islands, Kayiko, Pitou und Schella Kann. Von jeder der insgesamt gut 30 Marken wurde ein Outfit gezeigt. Die Vintage-Designerstücke darunter hatten die Organisatorinnen teilweise von heimischen Prominenten und Modejournalisten ausgeborgt.

Querschnitt österreichischer Modegeschichte

"Die österreichische Fashion-Szene, beginnend mit den wunderschönen Couture-Kleidern von Fred Adlmüller bis zu den Designern von heute, spannt einen facettenreichen Bogen kreativer Mode", sagte Claire Sibille im Vorfeld über die von ihr zusammengestellte Openingshow "Ein Querschnitt der österreichischen Modegeschichte". Christian Strasser, als Direktor des Museumsquartiers (MQ) Hausherr des Events, begrüßte auch Vertreter der Politik wie Ex-Sozialminister Rudolf Hundstorfer und Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (beide SPÖ) zum "Zeitraffer darauf, wie sich Mode als Ausdruck unserer Persönlichkeit entwickelt hat". Ebenfalls im Fashion-Zelt gesichtet wurden Martina und Ex-Verteidigungsminister Werner Fasslabend (ÖVP), Andrea Händler, Marika Lichter, Gery Keszler sowie Christina und Jacqueline Lugner.

Insgesamt werden bis Sonntag die Kreationen von rund 70 Designern bei der Wiener Modewoche zu sehen sein, darunter der dänische Modemacher Mads Dinesen und der New Yorker Promi-Stylist Kithe Brewster. Im Vorjahr zählte das Event nach Angaben der Organisatoren rund 10.000 Besucher. Auch bei der achten Ausgabe kann man die Kollektionen nicht nur bestaunen, sondern auch kaufen, ab Mittwoch im Pop-Up Store im Quartier21 und tags darauf auch in den Shopping-Areas.

(APA)

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