Unit F: Dienstschluss im Büro für Mode

Bei einer Pressekonferenz gab das Führungsteam von "Unit F - Büro für Mode" seinen Rückzug aus der Modeförderung bekannt.

Eine Information, die der "Presse" von inoffiziellen Quellen vorab zugespielt worden war, wurde am Freitagvormittag bei einem offiziellen Mediengespräch bestätigt: Das Führungsteam von "Unit F - Büro für Mode", Andreas Oberkanins und Ulrike Tschabitzer-Handler, gab bei einem vom Kulturministerium und der Kulturabteilung der Stadt Wien anberaumten Mediengespräch seinen Rückzug aus der österreichischen Mode-Strukturförderung bekannt.

Nach über zehn Jahren Tätigkeit in diesem Bereich (das "Büro für Mode" war 2000 gegründet worden) sei es an der Zeit, so Oberkanins, "sich persönlich weiterzuentwickeln". Tschabitzer-Handler führte ins Treffen, dass sich nach einem Jahrzehnt die "persönlichen Interessen in eine andere Richtung entwickeln können", und beide hoben hervor, dass die "ursprünglich gesteckten Ziele erreicht" worden seien.

Vonseiten der Geldgeber, Kulturministerin Claudia Schmied und Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny, gab es rückblickend Lob; man dankte den beiden Unit-F-Gründern für die geleistete Arbeit. Mailath-Pokorny sprach von einer "ganz großen Erfolgsgeschichte", während Schmied hervorhob, dass Oberkanins und Tschabitzer-Handler "mit Herz und Leidenschaft der Mode verbunden" gewesen seinen.

In einem von Unit F erstellten Informationsblatt, das bei dem spärlich besuchten Pressegespräch im Ringturm auflag, wurde als Teil dieser "Erfolgsgeschichte" etwa die Förderung von 181 Projekten, eingereicht durch 71 Modelabels, hervorgehoben. Auch 157 Zuschüsse zu Showroom-Präsentationen im Ausland und die Herausgabe von 29 Publikationen hob das Unit-F-Team als Teil der erfolgten "Struktur- und Imageförderung" hervor.

Von den Geldgebern wurde Bereitschaft bekundet, die aktuell der Unit-F-Vereinsstruktur zugeteilten Geldmittel weiterhin zu vergeben: Von der Stadt Wien, die Mode auch durch die wirtschaftlich orientierte Kreativförderagentur "departure" fördert, kamen zuletzt 136.000 Euro plus 10.000 Euro für einen Modepreis, das BMUKK vergab in den letzten Jahren zwischen 165.000 und 205.000 Euro pro Jahr. Dass nur zwischen einem Viertel und einem Drittel dieser Mittel als tatsächliche Förderung an Designer ausgeschüttet wurden, war in der Vergangenheit Gegenstand von Kritik.

Die bislang an Unit F vergebenen Gelder seien aber weiterhin budgetiert, so Schmied und Mailath-Pokorny. Darum werde Anfang 2013 eine Ausschreibung für eine Nachfolgestruktur mit ähnlichen Zielsetzungen erfolgen. Bis Juli 2013 soll eine international besetzte Jury aus den eingereichten Konzepten eine Nachfolgeorganisation auswählen, die mit 2014 operativ wird.

Das Unit-F-Team plant für Ende 2013 eine im Brandstätter-Verlag herausgebrachte Überblickspublikation. Das "Festival for Fashion & Photography" werde, unterstrichen Oberkanins und Tschabitzer-Handler, 2013 noch wie gehabt stattfinden. Eine Nachfolgeveranstaltung solle es auch ab 2014 in leicht modifizierter Form geben. Das Festival werde weiterhin unter Ägide von Oberkanins und Tschabitzer-Handler stattfinden, die schon zuletzt diesen Bereich nicht als Teil ihrer Unit-F-Aktivitäten betreuten. 

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