Die Modemacher Domenico Dolce und Stefano Gabbana sollen durch Geschäfte über eine Tarnfirma Steuern in Höhe von rund einer Milliarde Euro hinterzogen haben.
Im Steuerverfahren gegen die italienischen Modemacher Domenico Dolce und Stefano Gabbana sind die beiden Designer am Mittwoch zu 20 Monaten Haft verurteilt worden. Die Strafen werden zur Bewährung ausgesetzt.
Die Mailänder Staatsanwaltschaft hatte für die beiden Modepäpste zweieinhalb Jahre Haft beantragt. Sie beschuldigte die Modemacher, durch Geschäfte über eine Tarnfirma Steuern in Höhe von rund einer Milliarde Euro hinterzogen zu haben.
Die Ermittlungen gegen die Modeschöpfer begannen bereits vor fünf Jahren. Laut Anklage haben die Designer ihre Markenrechte 2004 und 2005 an eine fiktive Firma namens Gado in Luxemburg überschrieben, um damit Einkünfte nicht in Italien deklarieren zu müssen.
Die beiden Modeschöpfer, zu deren Kunden Stars wie Beyoncé und Madonna zählen, haben die Vorwürfe stets bestritten. Im Dezember scheiterten sie jedoch mit einem Einspruch gegen die Anklage. Dolce und Gabbana waren bei der Urteilsverkündung nicht anwesend. Wegen der langjährigen Berufungsverfahren werden die Strafen nach Einschätzung von Experten kaum rechtswirksam werden.
D&G
Der 54-jährige Dolce stammt aus Sizilien. Den heute 50-jährigen Gabbana lernte er in Mailand kennen, wo beide 1985 ihre erste Modekollektion präsentierten. Seit den 1990er Jahren ist das Duo auch international tätig. 2011 setzte der Konzern knapp 1,5 Milliarden Euro um.
(APA)