Proenza Schouler in New York und Demelrave in Wien:
zwei Modelabels mit Berührungspunkten.
Versessen ist die New Yorker Modeszene geradezu auf Lazaro Hernandez und Jack McCollough: Als Proenza Schouler (sie benannten ihr Modelabel nach den Mädchennamen ihrer Mütter) bezaubern die Designer Stars, Fashionistas und Modeexperten. Auch „US-Vogue“-Chefin Anna Wintour schaut regelmäßig vorbei und sucht das eine oder andere Teil für ihre Tochter Bee Shaffer aus. Es läuft also gut für Lazaro und Jack, die auch privat ein Paar sind und seit ihrer Abschlussarbeit am Parsons-Modeinstitut im Jahr 2002 zusammenarbeiten. Nach nur fünf Jahren im Geschäft wurden die beiden vom Council of Fashion Designers of America geehrt, auch in Europa steigt ihr Bekanntheitsgrad. Ihre aktuelle Kooperation mit Mac-Cosmetics (eine limitierte Make-up-Edition ist in Österreich ab 10. 4. erhältlich) dürfte da eingeschworenen Proenza-Schouler-Aficionadas gerade recht kommen.
Lehrreich. Einen Gastauftritt bei dem in Manhattan ansässigen Modelabel absolvierten zuletzt die beiden Österreicher Emil Beindl und Markus Binder: Vor weniger als einem Jahr schlossen sie ihr Studium an der Angewandten ab, für ihre Diplomkollektion erhielten sie ein Auslandsstipendium des Kulturministeriums. So machten sich Beindl und Binder auf nach New York – und eben zu Proenza Schouler. „Auch ,The Guys‘ sind zwei Designer mit unterschiedlichen Stärken und Persönlichkeiten; es war schön, selbst zu erfahren, wie dies in ihre Arbeit und Kommunikation einfließt“, erzählen Beindl und Binder. Dass New Yorker Labels besonders auf kommerziellen Erfolg schielen müssen, können die beiden ebenfalls bestätigen: „Der Unterschied zwischen den Designs, die einen als Label repräsentieren, und denen, die endgültig verkauft werden, ist enorm.“
Für ihre eigene Zukunft konnten Emil Beindl und Markus Binder in den USA Gewissheit erlangen, wohin die Reise gehen soll: „Die Erfahrungen bei Proenza Schouler haben uns noch mehr darin bestärkt, unsere Kompetenz und Energie in unsere selbstständige Zukunft zu investieren.“ Mit der Frühjahrskollektion 2015 soll ihr eigenes Label, das den Namen Demelrave trägt, starten, präsentieren wollen sie die erste Kollektion in London oder Tokio. Vielleicht steht auch New York irgendwo auf dem Demelrave-Strategiepapier. Immerhin sind Emil und Markus ja jetzt selbst so etwas wie akkreditierte Fashion Guys.