Hochglanz: Magazine nach Maß

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Die Hochglanzschmiede von Condé Nast bietet ein personalisiertes Publishing-Service an. Die Zielgruppe sind Superreiche mit einem Faible für Print.

Etwas, was alle begehren und doch auf die Wünsche jedes Einzelnen abgestimmt und ganz einzigartig sein soll: Diesem eindeutigen Arbeitsauftrag versucht die Luxus-Lifestyle-Industrie zu entsprechen, und zwar auch bei Produkten, die mit dem zusätzlichen Begehrlichkeitsfaktor einer bekannten Marke aufgeladen sind. So gibt es die Schuhe von Prada, die auf die spezifischen Farbwünsche des Konsumenten abgestimmt sind, die mit Initialen versehenen Taschen von Louis Vuitton oder den mit Monogramm bestickten Trenchcoat von Burberry. Eine logische Erweiterung im Bereich der gehobenen Selbstverewigung kommt nun aus dem Mutterverlag von Magazinen wie „Vogue“, „GQ“ und „Architectural Digest“: Condé Nast International schickt mit „Condé Nast Portrait“ ein Service ins Rennen, das sich an sehr vermögende Kunden mit einer Vorliebe für gut gemachte Printprodukte wendet, in denen nur von ihrem Leben, ihren Vorlieben, ihnen selbst die Rede sein soll.

Zum Geburtstag ein Foto von Testino. Eine Abteilung für Kundenmagazine mit so namhaften Partnern wie Ferrari oder der Mandarin-International-Hotelkette unterhält Condé Nast bereits, und in Einzelfällen, bestätigt Natalia Kuznetsova, die im Londoner Büro des Verlages für das „Portrait“-Angebot zuständig ist, habe man auch bereits Magazine oder Bildbände für Einzelpersonen realisiert. Namen können nicht genannt werden, hier habe sich der Anbieter zu Stillschweigen verpflichtet.

„Auch uns ist der Trend zu Personalisierung im gehobenen Marktsegment nicht entgangen“, führt Kuznetsova die Überlegungen der Verantwortlichen aus. „Vereinfacht gesagt, möchten anspruchsvolle Kunden sich heute besonders fühlen. Und genau das kann Condé Nast bieten: ein erstklassiges Publishing-Service für Menschen, die eine Sonderbehandlung wünschen.“

Emotional aufgeladene Anlässe wie Hochzeiten, runde Geburtstage oder Jubiläen, auch die Maturafeier der Kinder, gehören zu möglichen Anlässen, Vorgaben von dem Verlag gibt es aber natürlich keine. Als besonderes Schmankerl sichert Condé Nast seinen Kunden den Zugriff auf alle Mitarbeiter des Verlagsnetzwerkes zu: Fotostrecken von Steven Meisel oder Mario Testino sind also vielleicht ebenso denkbar wie Texte von Hamish Bowles oder Suzy Menkes. Über konkrete Preisvorgaben möchte Kuznetsova nicht sprechen, allein: „Das ist natürlich vom jeweiligen Projekt abhängig, aber alles Schöne hat nun einmal seinen Preis.“

Blattmacher

Karl Lagerfeld: The Karl Daily. Sein Können als gastierender Redakteur von Print-Titeln hat Karl Lagerfeld bereits wiederholt unter Beweis gestellt. Für die „Welt am Sonntag“ wurde er etwa bereits tätig, für das Magazin der „FAZ“ zeichnet er Karikaturen. Insofern ist es nur stimmig, dass Lagerfeld sich mit dem Blatt „The Karl Daily“ auch eine eigene Zeitung gönnt. Der Erscheinungsrhythmus ist zwar halbjährlich, doch gibt der bibliophile Designer auch hier zu Protokoll: „Ich bin ein Papiernarr.“ Praktischerweise finden hier alle Facetten seines unermüdlichen Tuns Platz.

Suzy Menkes: The Suzy Menkes Report. Nach vielen Jahren als Modekritikerin der „International Herald Tribune“, später der „International New York Times“ wurde Suzy Menkes zur wichtigsten Vertreterin ihrer Zunft. Seit einigen Monaten schreibt sie für alle Web-Ausgaben der „Vogue“ und gibt sich etwas milder als zu ihren Print-Zeiten – auch ein Effekt der Digitalisierung. Während der Modewochen macht der „Vogue“-Mutterverlag Condé Nast aber sich selbst, Frau Menkes und dem Rest des fahrenden Modevolkes eine besondere Freude und legt die laufend aktualisierten Laufsteg-Kritiken ausnahmsweise auch in gedruckter Form auf.

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