„Meshit Basic“: Auf Kuschelkurs

Untenansicht. Die Entwicklung der Basic-Linie dauerte zwei Jahre.
Untenansicht. Die Entwicklung der Basic-Linie dauerte zwei Jahre.(c) Stefanie Moshammer
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Zeit für Neues: Lena Krampf und Ida Steixner lancieren mit „Meshit Basic“ eine Zweitlinie zu ihrem Modelabel. Im Fokus stehen Wäsche und Loungewear.

Über mangelnde Auslastung können sich Lena Krampf und Ida Steixner ja eigentlich nicht beklagen. Vor gerade einmal sechs Jahren gründeten die beiden Absolventinnen der Modeschule Hetzendorf ihr eigenes Label, Meshit, seit etwas mehr als zwei Jahren betreiben sie einen Meshit-Flagshipstore in Wien-Neubau. Die Gründerphase ihres Unternehmens – auf dieses Abenteuer ließen sich die beiden bereits mit Anfang zwanzig ein – ist also noch nicht lang abgeschlossen. Nun wagen die beiden den nächsten Schritt und lancieren eine Kollektion von Unterwäsche und Loungewear namens Meshit Basic, die beinahe den Charakter einer Zweitlinie hat: „Als wir vor circa zwei Jahren anfingen, an der Kollektion zu arbeiten, gab es von vergleichbar positionierten Labels kaum eigene Unterwäsche“, erzählt Lena Krampf über den Werdegang. „Darum trafen wir die Entscheidung, selbst in dieses Segment vorzustoßen.“

Allein, die Suche nach Produzenten und Materiallieferanten zog sich in die Länge, sodass die Lancierung erst vor wenigen Wochen stattfand. „Bis auf Weiteres verkaufen wir diese Linie nur in unserem eigenen Shop und Webshop“, sagt Ida Steixner und ergänzt: „Das direkte Feedback unserer Kunden ist uns wegen der Passformen in diesem Fall besonders wichtig.“

Designerduo. Ida Steixner (l.) und Lena Krampf gründeten Meshit.
Designerduo. Ida Steixner (l.) und Lena Krampf gründeten Meshit.(c) Stefanie Moshammer

Erwachsene Linie. Drei verschiedene Schnittformen für unterschiedliche Unterwäschesets wurden für die Basic-Linie entwickelt; um diese eventuell zu adaptieren, sind die Reaktionen der Kundinnen wertvoller Input. Die Basic-Linie umfasst freilich auch Männerunterhosen, Pyjamas, Logoshirts. Gemütlich reduziert ist die Gestaltung: Alle Basic-Teile sind einfarbig, markant ist vielerorts das Meshit-Rautenlogo (man spricht übrigens „mesh it“, was sich aus der Vorliebe der beiden Designerinnen, Codes zu mischen und zu überblenden, herleitet). Der Branding-Aspekt ist somit in der Zweitlinie der beiden Designerinnen stärker, was von ihrer Klientel gut angenommen werden dürfte: „Einige unserer Stammkunden fragten schon in der Vergangenheit wiederholt nach Kleidungsstücken mit unserem Logo, seit wir einen gebrandeten Parka in der Kollektion hatten“, sagt Lena Krampf.

Ob sich das parallele Bestehen einer Basic-Kollektion auf die Arbeit an der auch international vertriebenen Meshit-Hauptlinie auswirken wird, können die beiden noch nicht abschätzen. Gut möglich sei es freilich schon: „In unserer nächsten Winterkollektion, an der wir gerade arbeiten“, sagt etwa Ida Steixner, „gibt es kaum Jerseyteile. Aber wir merken ohnehin, wie unsere Entwürfe sich mit uns entwickelt haben und heute viel erwachsener sind als am Anfang.“

(c) Stefanie Moshammer

Fehler vermeiden. Eines bedeutet freilich die Lancierung einer Nebenkollektion nicht: dass alle ­Unsicherheiten der Gründerphase für die Jungunternehmerinnen ausgestanden sind. In den vergangenen Jahren haben die beiden zwar viel dazugelernt und ständig danach gestrebt, sich zu verbessern. „Es passiert aber trotzdem ständig etwas Unvorhersehbares, etwa, weil ein Produzent einen im Stich lässt oder eine Stoff­lieferung fehlerhaft ist“, sagt Ida Steixner. Sechs Jahre sind zwar keine sehr lange Zeit, im schnelllebigen und hierzulande auch unternehmerisch schwierigen Umfeld der Mode stellen sie aber doch eine beachtliche Spanne dar, noch dazu gemessen am Alter der beiden Selfmade-Designerinnen. Der Start ihrer eigenen Basic-Kollektion ist dennoch ein Indiz, dass es die beiden ernst mit ihrem jungen Modeunternehmen meinen.

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