Zeitlos, urban, unaufdringlich. Seit Mitte 2016 hat sich Sigrid Stöckl hochwertigen Lederwaren verschrieben.
Hochwertigen Lederwaren mit skandinavisch-unaufdringlichem Design hat sich Sigrid Stöckl seit Mitte 2016 mit ihrem gleichnamigen Label verschrieben. Nach einem Masterstudium (textil.kunst.design) an der Kunstuniversität Linz und einem Modedesign-Studium in Mailand an der NABA - Nouva Accademia di Belle Arti, hat sich die junge österreichische Designerin schließlich für Taschen entschieden - "Weil es da noch viel mehr um Funktion geht, als um Mode." Dem "Schaufenster" erklärt sie die Philosophie ihres Labels und welche Herausforderungen man als junges Modeunternehmen in Österreich bewältigen muss.
Welche Inspiration/Vorbilder haben Sie?
Statement durch Understatement, Designer und Architekten aus der Bauhaus-Ära. Ich halte mich da ganz an das Zitat von Dieter Rams: "Gutes Design ist unaufdringlich. Gutes Design ist ehrlich. Gutes Design ist langlebig. Gutes Design ist so wenig Design wie möglich."
Sind Trend und Zeitlosigkeit ein Widerspruch?
Nein, für mich nicht. Ich glaube sogar, dass der Trend bei vielen Konsumenten immer mehr in Richtung Nachhaltigkeit geht, was gleichzeitig ja auch Zeitlosigkeit bedeutet. Gerade bei hochwertigen Lederprodukten ist es mir wichtig, etwas zu schaffen, das von Dauer ist. Das zwei, drei, zwanzig Saisonen übersteht.
Sie sind in Linz mit ihrem Label ansässig. Wie ist Linz als Modestadt?
In Linz ist mein Wohnsitz und Arbeitsplatz. Für meine Produkte spielt es allerdings keine Rolle, wo ich angesiedelt bin, da meine Kunden international sind und es mittels Social Media auch immer einfacher wird, Menschen auf der ganzen Welt zu erreichen. Die letzte Kundenbestellung war zum Beispiel aus Südkorea.
Sigrid Stöckl ist ein noch recht junges Label. Welche Herausforderungen gibt es und wie schwer ist es in Österreich erfolgreich zu sein?
Die Herausforderung als One-Woman-Show besteht darin, sich alleine um alles kümmern zu müssen. Und das sind auch Aufgaben, die als kreativer Mensch manchmal nicht so spannend sind, wenn es zum Beispiel um Vertrieb und Vermarktung geht. Es ist generell als junges Label nicht einfach in der Modebranche, weil es gerade in der Anfangsphase mit sehr hohen Kosten verbunden ist und alles in Vorleistung passieren muss. Oft fehlt leider auch das Verständnis seitens der Konsumenten für ein Jungdesigner-Stück Geld auszugeben, da diese Teile oft verhältnismäßig höherpreisig sind.
Was jedoch viele dabei oft nicht bedenken ist, dass dies oft in Kleinserien produzierte Produkte sind, die auch wiederum unter fairen Bedingungen in kleinen europäischen Manufakturen gefertigt werden und nicht zu tausenden Stück aus Fernost importiert werden. Am besten kommen meine Produkte im skandinavischen Raum an, aber auch aus Russland kommt überraschend viel positives Feedback.
Worauf wird bei den Materialien und der Produktion Wert gelegt?
Die Materialien (Leder und Zubehör) kommen aus Italien, der Designprozess findet in Linz statt und die Produktion in Belgrad. Der gesamte Auftritt nach außen entstand in Zusammenarbeit mit lokalen Firmen wie z.B. OrtnerSchinko (Corporate Design), Jürgen Grünwald (Fotografie), Sarah Josefa Rieger (Styling).
Zu kaufen
Die Taschen kosten von 70 Euro (kleine Pouch) bis 590 Euro (große Tote Bag).
Aktuell sind die Taschen in Österreich in Wien im Comerc Store in der Westbahnstraße und im The Genuine in Linz, sowie in den HOK, STUDIOS oder über den Online Shop Sigrid Stöckl erhältlich.
(chrile)