Claudia Schiffer: Zeitlos schön

Fotokunst. Ellen von Unwerth war maßgeblich an Schiffers Karriere beteiligt.
Fotokunst. Ellen von Unwerth war maßgeblich an Schiffers Karriere beteiligt.(c) Ellen von Unwerth/Trunk Archive
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Claudia Schiffer feiert ihr ­30-Jahr-Modeljubiläum mit einem Bildband über ihre Karriere.

„Unter 10.000 Dollar stehen wir erst gar nicht auf“, sagte Linda Evangelista 1990 gegenüber der „Vogue“ und zementierte damit die Maxime der Supermodels in jenem Jahrzehnt. Schön, elitär, unnahbar und mit einer gehörigen Portion Starallüren ausgestattet.

Das hat sich mittlerweile geändert. Für 10.000 Euro müssen die Models von heute nicht einmal mehr aufstehen. Ein Instagram-Bild aus dem Bett genügt. Unnahbarkeit ist ebenfalls kein Erfolgsfaktor mehr, immerhin ist man mittels Social Media am besten überall dabei, suggeriert Nähe zu den Fans. Und auch die kleine Riege der Supermodels ist längst einer Branche gewichen, die jede Saison neue „Models of the Moment“ mit geringer Halbwertszeit ins Rampenlicht stellt oder erfolgreiche Models hervorbringt, die kaum jemand mit Namen kennt.

(c) Ellen von Unwerth/Trunk Archive

Die Supermodels von früher haben ihren Glanz aber nicht verloren, sind sie doch mittlerweile längst selbst zu Marken geworden. Noch immer arbeiten die meisten von ihnen erfolgreich – oftmals für eigene Projekte –, wenngleich weit weniger als früher. Ausflüge auf den Catwalk sind selten, erregen dafür umso mehr Aufmerksamkeit. Als Donatella Versace zum 20. Todestag ihres Bruders Carla Bruni, Naomi Campbell, Cindy Crawford, Linda Evangelista und Claudia Schiffer auf den Catwalk in Mailand holte, sorgte das für gehöriges Medienecho.

Rasante Karriere. Letztere feiert heuer ihr 30. Model­jubiläum. Passend dazu ist im Prestel-Verlag ein Bildband mit den Lieblingsfotografien von Claudia Schiffer herausgegeben worden. Von der Guess-Kampagne, fotografiert von Ellen von Unwerth, die auch das Vorwort verfasste, bis hin zu Fotografien von Mario Testino, Richard Avedon und Peter Lindbergh. Untermauert wird der Kult um das schüchterne „Fräuleinwunder“ mit Beiträgen von Anna Wintour, Valentino Garavani und Karl Lagerfeld. Und auch von den Anfängen erzählt das Supermodel, das 1987 in einer Düsseldorfer Disco von einem Modelscout entdeckt wurde und kurze Zeit da­rauf in Paris zu arbeiten begann. „Ich sprach damals noch kein Wort Französisch, beschloss aber, so zu tun, als ob ich alles verstehen würde, und sagte einfach ständig ‚Oui‘“, erinnert sie sich in dem Buch. Danach wurde sie als deutsche Brigitte Bardot gefeiert, wurde zur Lagerfeld-Muse. 1989 war sie zum ersten Mal auf dem Titelbild der „Vogue“ zu sehen, in den nächsten 15 Jahren sollten über 500 weitere Titel folgen, dazu lukrative Werbeverträge und sogar Film- und TV-Rollen.

„Claudia Schiffer“. Erschienen im Prestel-Verlag, 60,70 Euro.
„Claudia Schiffer“. Erschienen im Prestel-Verlag, 60,70 Euro. (c) Beigestellt

Mittlerweile lebt Schiffer mit ihrem Ehemann, Regisseur Matthew Vaughn, und ihren drei Kindern in Großbritannien. Auf ihre Zeit als Supermodel blickt sie gern zurück, auch wenn diese Bezeichnung für Erheiterung sorgte: „Als ich den Begriff ‚Supermodel‘ zum ersten Mal hörte, musste ich einfach lachen, weil er so perfekt passte: Bei der Arbeit spielte ich Superman und im echten Leben war ich Clark Kent.“

Tipp

Die Ausstellung „Claudia Schiffer“ mit mehr als 100 ­großformatigen Fotografien ist noch bis 11. November in der CWC Gallery in Berlin zu sehen.

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