Zumindest hat Mark Zuckerberg für seine Mannwerdung nicht den Prom-Night-Anzug ausgegraben - thank you, Zuck!
Man stelle sich vor, er hätte alles richtig gemacht. Mark Zuckerberg, Facebook-Gründer, Startup-Milliardär und nie zuvor im Business-Outfit gesichtet. Man stelle sich also vor, er hätte statt der Einheitsuniform der Silicon-Valley-Milliardäre - Schlabberpulli oder nicht zu knapp sitzendes T-Shirt zu All-American-Jeans - erstmals einen Slim-Fit-Anzug von Dior Homme mit schmaler Krawatte (perfekt gebunden) oder eine Americana-Neuinterpretation von Raf Simons für Calvin Klein getragen...
Nein, es hat also schon gepasst, dass da nichts gepasst hat. Weder so richtig zueinander, im Look für Zuckerbergs Kongress-Anhörung, noch natürlich zum Neo-Anzugträger an sich. Man denkt bei solchen Unstimmigkeiten unweigerlich an den Firmlingsanzug, der von jungen Männern widerwillig angelegt und dann so lang als möglich weitergetragen wird. Vielleicht, allerhöchstens, sogar bis zur Matura oder zumindest dem vorbereitenden -ball.
Mark Zuckerberg hat zumindest dankenswerterweise für seine Mannwerdung nicht seinen Prom-Night-Anzug ausgegraben, er hat sich auch nicht als slickes Emmanuel-Macron-Double gekleidet oder - thank you, Zuck! - die knielange rote Krawatte von Donald Trump nachgekauft. Am ehesten konnte man noch an Barack Obamas blass lavendelfarbene Krawatte denken, die freilich mit einem besseren Knoten daherkam.
Vielleicht hatte Zuckerberg ja tatsächlich anderes zu tun, als sich besonders lang mit der Kleiderauswahl für seine Kongressanhörung aufzuhalten. Myriaden von (Wannabe-)IT-Wonderboys haben ihr Idol in puncto Self-Made-Reichtum jedenfalls zum ersten Mal als, zugegeben nicht ganz souveränen, Businessman erblickt.
Und sie werden diesen Look so bald nicht aus dem Gedächtnis bekommen, auch wenn er sich denkbar wenig als Stilvorlage eignet. Ebenso wenig, wie manche Marketingverantwortliche etablierter Herrenmodemarken wohl das Bild aus dem Kopf bekommen werden, wie gut sich ein exklusives Stylingarrangement mit Mister Facebook in ihren Büchern niederschlagen würde. Das kann aber ja noch werden. Die nächste Anhörung an höchster Stelle kommt, wenn es so weitergeht mit Facebook, ja bestimmt.