Von der windigen Camps Bay auf den wolkigen Tafelberg zum fotogenen Stadtteil Bo-Kaap.
16.01.2019 um 11:59
Die Victoria&Alfred Waterfront (nach britischen Herrschern benannt) ist das Herzstück des weißen Kaptstadt/Capetown (3,5 Millionen Einwohner). Das Riesenrad ist zwar entsetzlich klein, der Tafelberg (Table mountain) jedoch hoch – und regelmäßig vom Wolkenflaum des „Tischtuchs“ bedeckt.
Der berühmteste Getränkehersteller der Welt feiert mit einer Bierkistenpyramide 125 Jahre Freude!
Das Tischtuch zieht sich auch an klaren Tagen gerne über das Bergmassiv der „Twelve Apostles“, die in Wirklichkeit achtzehn Stück zählen …
… bis zum Boutique-Hotel „Twelve Apostles“ direkt am wild schäumenden Atlantik, keine zwanzig Minuten von Downtown – das einzige Gebäude am Fynbos-Berghang: 14 Standard-Räume, 11 bergzugewandte Räume, 21 Luxusräume, 9 Meeresblickräume, 12 Suiten, 2 Gartensuiten und eine Presidential Suite: : www.12apostleshotel.com
Nicht weit davon: Scharfer Wind zischt über Camps Bay, dem Luxusstrand für die Schönen, reichen und Hartgesottenen. Vor ein paar hundert Jahren gab es hier noch Löwen, Leoparden und Antilopen, heute ein quirliges Nightlive.
Besonders unhöflich wirkt auf uns folgende Kapstadter Kellnersitte: Auf der Rechnung wird schriftlich um das Trinkgeld gebettelt.
Fahrt auf den Tafelberg, die charakteristische Hochfläche über der Stadt mit Blick in alle Himmelsrichtungen …
… die 360-Grad Dreh-Seilbahn (Table Mountain Cableway, seit 1926) führt bis auf 1.084 Meter auf die Fynbos-Ebenen (Feinbusch).
Beim Rotbusch-Modetee handelt es sich in Wirklichkeit um gar keinen Tee, sondern um eine Hülsenfrucht, die nur in Südafrike wächst
Ebenso einzigartig: der bunte Stadtteil Bo-Kaap, wo Nachfahren der einstigen Sklaven wohnen; heute das Fotomotiv-Viertel.
Kein Fotomotiv: District Six, dem Erdboden gleichgemacht. Am 11. Februar 1966 wurde das quirlige Innenstadt-Viertel offiziell zum „Gebiet für Weiße“ erklärt. Die Demolierung fand zwischen 1968 und 1982 statt, 70.000 Menschen verloren die Heimat. Ein Bild aus dem Distict-Six-Museum …
… wo der Zeitzeuge Noor Ebrahim arbeitet. Sein Buch „My life in District six“ erzählt davon, dass kein Bewohner wirklich an den Abriss glaubte. „Es war unvorstellbar. Aber es geschah eben doch.“ Und heute? „Ich will natürlich zurück“, erklärt Noor, „doch es dauert, die Regierung arbeitet maßlos langsam.“Alle Kolumnen von Martin Amanshauser unter www.amanshauser.at
Südafrika / Kapstadt
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