Portugiesisches Erbe, Glücksspiel und der "Rote Markt".
16.01.2019 um 00:44
Das touristische Gesicht von Macau: Die Ruinas de São Paulo, großes portugiesisches Erbe. Von dieser einst größten Kirche Asiens steht nur noch die Vorderfassade, denn bei einem Feuer, das einem Taifun folgte (1835), brannte alles andere ab. Schön ist es trotzdem geblieben.
Martin Amanshauser
Hier die andere Seite von Macau, Stadtstaat, bis 1999 die letzte Kolonie Portugals, seit damals Sonderverwaltungszone von China, 600.000 Einwohner, zweithöchste Lebenserwartung der Welt, asiatische Boomcity des letzten Jahrzehnts. Das Hotel Lisboa (1970) war einst erstes Haus am Platz und höchstes Gebäude – in seinem Rücken erhebt sich heute das Grand Lisboa, 58 Stock, 351 Meter hoch, aus dem Jahr 2007.
Martin Amanshauser
Hier liegt der Grund für den Boom: Die Leidenschaft der Chinesen für Glücksspiel. Ein solches Foto ist streng verboten, weil die Identität der Spieler gewahrt bleiben muss ... oder die der Bank? Der Umsatz von Macau beträgt momentan das sechsfache von Las Vegas.
Martin Amanshauser
Das jenseitige Ufer des Perlflusses, das ist nicht mehr Macau, sondern Festlandchina, allerdings eine andere Sonderverwaltungszone, nämlich Zhuhai, wo noch einmal 1,5 Millionen Menschen leben. Untertags hat man das Gefühl, dass sie sich alle nach Macau ergießen, um dort zu arbeiten.
Martin Amanshauser
Früher kamen die Leute aus Festlandchina durch dieses Stadttor, auf das die Portugiesen schrieben ließen, dass man das Vaterland ehren solle, da es einen ja beobachte. Die Grenzformalitäten werden inzwischen in dahinter liegenden Riesenhallen abgewickelt, das moderne Macau heißt übrigens offiziell Zhōnghuá Rénmín Gònghéguó Àomén Tèbié Xíngzhèngqū, kurz Ao-Men.
Martin Amanshauser
An manchen Ecken sieht man noch die Achtziger Jahre, hier das (bald ehemalige) Peninsula-Hotel, aber solche Einblicke werden in den letzten Jahren zunehmend durch Schöne Neue Welt ersetzt ...
Martin Amanshauser
... wie auch durch Schöne Neue zeitgenössische Kunst, die auf den Wänden und in den Ecken wuchert, ganz so, als würde der chinesische Staat Laissez-Faire üben, dabei hat nur jemand nicht aufgepasst, und schon war die Mauer anders, China kann nicht überall kontrollieren.
Martin Amanshauser
Das ist nicht die Fotostrecke für Mainstream-Macau und Innenstadt, aber am Rande der Insel, Richtung Zhuhai, befindet sich eine lokale Sehenswürdigkeit, der „Rote Markt“, in dem die Lebensmittel sehr chinesisch dargeboten werden – ein Tier sieht hier ...
Martin Amanshauser
... auch noch wirklich wie ein Tier aus.
Martin Amanshauser
In dem dreistöckigen, wunderschönen Marktgebäude aus den Dreißiger Jahren siegt der Kleinhandel noch über den Tourismus ...
Martin Amanshauser
... selbstverständlich wird nichts weggeschmissen.
Martin Amanshauser
Und dann bricht der Abend an, und die Macauer, Ao-Mener, Macanesen, auf Portugiesisch Macaenses, vielleicht auch einige Hongkonger, die zu Besuch kamen und ihr Geld verspielten, fahren heim.Detaillierte Infos bei: Fremdenverkehrsbüro Macau, Schenkendorfstraße 1, D-65187 Wiesbaden, +49/611/2676730, macau@discover-fra.com, www.macau-info.de Alle Kolumnen von Martin Amanshauser unter www.amanshauser.at
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359 Macau
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