Zu Gast im Dreiländereck Kroatien-Slowenien-Ungarn. Das stark "austrianisierte" Varaždin in Bild und Text.
16.01.2019 um 14:27
Varaždin, Nordkroatien, knapp 50.000 Einwohner: eine wunderhübsche Kleinstadt an der Drau, auch 2011 mit Monarchieflair. „Komm mit nach Varasdin, solange noch die Rosen blühn“, lautet der berühmte Text aus der Operette „Gräfin Mariza“ von Emmerich Kálmán, „Du bist die schönste Fee, von Debrecin bis Plattensee / Drum möcht mit dir ich hin nach Varasdin!“
Einer der Höhepunkte Varaždins: die orthodoxe Georgskirche in historisierendem Stil, einzigartig in der Region. Sie wurde 1884 innerhalb von drei Monaten erbaut und mit einer wertvollen Inneneinrichtung aus der Zagreber orthodoxen Gemeinschaft versehen.
Varaždin, erste größere kroatische Stadt im Dreiländereck mit Ungarn und Slowenien, ist heute wieder stark austrianisiert: BIPA, Raiffeisen, Uniqa, Volksbank und Julius Meinl spielen im Stadtbild eine bedeutende Rolle ….
… während sich die lokalen Versicherungen noch immer – oder schon wieder? – in sympathischer Bescheidenheit darstellen.
Die kleine Gespanschaft (= Bundesland) Međimurje (= „Zwischenmurland“, auch Murinsel genannt, das Gebiet zwischen Mur und Drau), liegt an im nördlichsten Eck Kroatiens. Und am Rande ihrer wunderbaren Landschaft liegt wiederum ein bemerkenswertestes Hotel: Das „Spa&Golf Resort Sveti Martin“, von außen solide, von innen designerartig, mit einer großartigen Poollandschaft, einer modern ausgestatteten Sporthalle und einer Apartment-Anlage mit 140 Einheiten,www.spa-golf.hr
Neben dem Golf-Kurs von Sveti Martin, der auch von Profis frequentiert wird, steht der Badespaß mit seinen unvermeidlichen Regelungen im Mittelpunkt: zum Beispiel werden Stöckelschuhe, Wasserballer und geschorene Pudel im Gemeinschaftsbereich ungern gesehen …
… doch für die Einheimischen, die den öffentlichen Schwimmbereich des „Spa&Golf Resort Sveti Martin“ (es gibt auch exklusive Pools nur für Hotelgäste) vor allem am Wochenende benützen, ist das kein Problem. Das Resort tritt den Beweis an, dass es auch in Kontinentalkroatien, weit weg von Adria, Goldbrasse und Bora, kroatische Badedestinationen gibt.
Silvo heißt das berühmteste Exemplar der nahe gelegenen Hirsch-Farm in einem Tal zwischen ausgedehnten Weingärten. Der immer streichelbare Silvo ist äußerst gutmütig, hat kaum noch Zähne, und wird jedes Jahr im Dezember zum beliebtesten Fotomotiv der Region.
Sonnenuntergang im romantischen Međimurje: An der reißenden Mur lagen früher hunderte Wassermühlen aus Holz; eine aus dem Jahr 1902 dreht sich noch immer.
Die Mur überquert man mit einer Rollfähre ohne Motor, Segel oder Ruder – drüben beginnt gleich einmal Slowenien. Wo genau es beginnt, ist Gegenstand von Spekulationen: Die Grenze verläuft nicht in der Mitte des Flusses, sondern einmal auf dieser, einmal auf jener Seite.
Ein stillgelegter Nebenarm der Mur: Seerosen, Frösche, Schwäne, Millionen von Fischen, eine große, allumfassende Stille ...
… und ein Kapitän, der sein Holzboot mit Gondoliere-Technik über die Wasseroberfläche gleiten lässt. Es ist nicht bekannt, ob die die Gondoliere in Međimurje singen, doch in der Kálmán-Operette heißt es: „Denn meine Leidenschaft brennt heißer noch als Gulaschsaft / Drum möcht mit dir ich hin nach Varasdin!“Martin Amanshauser, LOGBUCH WELT, 52 Reiseziele, www.amanshauser.at
249 Kroatien-Međimurje
Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.