Hotellegenden: Dösen am Pool oder lesen?

Wehrhaft und weiß: Masseria Borgo Bianco Resort in Apulien.
Wehrhaft und weiß: Masseria Borgo Bianco Resort in Apulien.www.borgobianco.it
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Wie eine kleine weiße Burg in der Patchwork-Landschaft Apuliens: Borgo Bianco Resort, Polignano a Mare bei Bari.

Polignano a Mare. „Ihr Ziel ist nur über eine unbefestigte Straße erreichbar“, quakt das Navi. Eine Schotterpiste ist es, die letzten 200 Meter auf dem Weg zum Borgo Bianco. Es ragt auf wie eine kleine, weiße Burg mit Zinnen aus der apulischen Patchwork-Landschaft: rechts rostrote Erde mit Weinstock-Bataillonen, links grüne Wiese mit roten Mohnblumen-Tupfern. Im Resort angekommen fließt beides beim Blick von der Frühstücksterrasse zusammen und erstreckt sich changierend mit grünen Salatplantagen sanft in Richtung Adria, die wiederum mit dem blauen Horizont verschmilzt. Dieses Panorama ist der Grund, weshalb Borgo-Bianco-Gäste an so manchem Tisch vor dem ersten Espresso ausknobeln, wer morgens Fernblick genießen darf und wer nicht.

In vergangenen Jahrhunderten jedoch verhieß diese Perspektive zumeist nichts Gutes: Piraten und Eroberer aus anderen Ländern fielen marodierend und mordend in Apulien, am Unterschenkel Italiens, ein, weshalb Landbesitzer ihre Gutshöfe – so gut es ging – festungsartig ausbauten. Solche Masserien thronen bis heute auf den Hügeln dieser lieblichen Gegend. Der Borgo Bianco ist einer solchen Masserie nachempfunden – mit einem großzügigen Innenhof zum Relaxen auf Sofas unter Sonnenschirmen, dem 360-Grad-Panorama umlaufender Galeriegängen und darin eingelassenen Torbögen, die zum Pool und in die umliegenden Felder führen – ideal für Mountainbike-Touren oder Spaziergänge.

Farblich changiert das Fünfsterneresort in allen Weißschattierungen, die der Malereimer hergibt: Schneeweiß die Mauern, Tuschkasten-Deckweiß die Möbel, Grau-weiß die Deko-Teller an der Wand. Die geräumigen Zimmer, zumeist mit sonniger Loggia ausgestattet, sind – passend zum Masserie-Stil des Hauses – mit dunklen Bauernmöbeln eingerichtet. Die Borgo-Küche serviert oft genug apulische Spezialitäten wie etwa Orecchiette, Öhrchen-Pasta. In den Straßen der umliegenden Städte und Dörfer kann man Frauen in blauen Blümchenkittelschürzen dabei zusehen, wie sie diese Pasta mit den Zeigefingern herstellen. Erlesene Weine und die Sospiri („Seufzer“ – ein Gebäck aus Olivenöl, Eiern, Zucker und Mehl) runden die abendlichen Dreigängemenüs ab.

Der Borgo Bianco ist ein idealer Rückzugsort für Reisende, die wirklich ein paar Tage Ruhe haben wollen zum Dösen am Pool oder Lesen im Innenhof. Aber ebenso die ideale Ausgangsbasis für Unternehmungslustige.
Bari mit seiner authentischen Altstadt, das Örtchen Alberobello mit seinen einzigartigen „Zipfelmützenhäusern“ namens Trulli oder die fast schon griechisch anmutende Stadt Ostuni sind mit dem Auto gut und schnell erreichbar.

www.borgobianco.it

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.09.2016)

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