Sölden: 007 landet auf dem Berg

Tief. Bespielte unterirdische Räume, auskragende Teile auf 3050 m: „007 Elements“.
Tief. Bespielte unterirdische Räume, auskragende Teile auf 3050 m: „007 Elements“.(c) Elements Solden Plaza Render - Featuring James Bond‘s Family Crest
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Drehort für „Spectre“ zu sein, dabei blieb es für Sölden nicht. Derzeit entsteht in großer Höhe „007 Elements“.

Wenn es eine Location gibt, an der man James Bond verorten wollte, dann muss sie wohl sehr exponiert sein: ein ausgesetzter Ort, klimatisch und topografisch extrem, schön, gefährlich. Ein Sight vielleicht. Zumindest architektonisch und landschaftlich herausragend. Als die Scouts vor ein paar Jahren für den James-Bond-Film „Spectre“ durchs Netz surften, stießen sie auf ein ebensolches Ensemble und Setting: Der „Ice Q“ steht am Gaislachkogel auf über 3000 Metern Höhe, gestapelte lichte Boxen, die ein Restaurant beherbergen, das man so – gehoben – in den Alpen nicht erwarten würde. Mit dem gastronomischen Gebäude war die Location gefunden – nämlich als Krankenhaus.

Weit. Ausblicke sowohl zur belebten Gletscherstraße als auch in die stillen Berge bei Vent.
Weit. Ausblicke sowohl zur belebten Gletscherstraße als auch in die stillen Berge bei Vent. (c) Elements Solden Plaza Render - Featuring James Bond‘s Family Crest

Verschwiegen. Die Crew zog weiter, und oft lässt die Strahlkraft eines Drehorts auf den Gast mit der Zeit wieder etwas nach. Anders in Sölden. Der Einsatz von 007 sollte für die Ötztaler Gemeinde länger wirken. Und so war, erzählte der Söldener Bergbahnchef, Jack Falkner, unlängst bei der Präsentation in Wien, bereits eine Idee mit im Gepäck bei den Gesprächen in London. Nun gedeiht sie: Unweit des Ice Q entstehen (auch in Kollaboration mit Creative Director Neal Callow und Tino Schaedler, Head of Design bei Optimist Inc.) ein Gebäude und Konzept, die das Thema James Bond auf 1300 Quadratmetern ausloten. „007 Elements“ wird kein Kino, sondern eine fixe „Cinematic Installation“, für die EON Productions und MGM mit den Bergbahnen zusammenarbeiten. Es werde für Ohren und Augen ein außergewöhnliches Erlebnis sein, verspricht Falkner, der nicht viel mehr verraten kann, weil Auftragnehmer im Dienste Ihrer Majestät offensichtlich selbst in Österreich verschwiegen sein müssen. Nur so viel: Der Bau befindet sich im Berg, sprich Johann Obermoser von Obermoser Architekten, der bereits den Ice Q, die nahe Bergstation am Gaislachkogel sowie die neue Talstation der Giggijochbahn entworfen hat, entwickelte ein System aus unterirdischen Räumen, auskragenden Teilen und einem offenen Platz. Die Räume im Berg werden mit Manschetten verbunden, weil Gestein immer arbeitet. Überhaupt erfolgt der Bau unter erschwerten alpinen Bedingungen: Da oben herrscht Permafrost. Es schneit, wenn es die Bautransporte gerade nicht brauchen, der Wind pfeift, es ist abschüssig. Und in der dünnen Luft auf 3000 Metern zu arbeiten muss man auch erst einmal gewöhnt sein. Aber James Bond hätte das sicher mit links gemacht.

Tipp

Schnee! Die Skisaison hat in Sölden (Gletscher!) schon begonnen, der Weltcupauftakt ist geschlagen, www.soelden.com, www.oetztal.com

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