"Dass ich Musiker bin, würde ich nicht behaupten, denn ich habe Menschen um mich, die das richtig gut können", sagt Manuel Rubey. Trotzdem bleibt die Musik für den Schauspieler wichtiger Ausgleich. "Wie ein Work-out, weil ich mich auf der Musikbühne so bewegen darf, wie ich will. Erfreulicherweise gibt es Menschen, die das gern ansehen und anhören", sagt er. Gern angehört haben die Gruppe Mondscheiner (2002-2010), die Alternative Pop nach Art der Hamburger Schule machte, ziemlich viele. Da passt es, dass das breite Kinopublikum Rubey 2008 in der Hauptrolle des Sängers in "Falco Verdammt wir leben noch!" kennengelernt hat. Irgendwann wurde das mit der Band dann doch zu viel. Den Drang, Eigenes zu entwickeln, hat Rubey trotzdem nie aufgegeben, heute lebt er das in seinen Kabarettprogrammen aus. Die Schauspielerei sei vor allem Handwerk, meint er. "In Wahrheit ist man Vollstrecker der Vision von jemand anderem." Musik machen, eigene Programme schreiben das sei viel selbstbestimmter. "Es macht süchtig zu sehen: Das funktioniert, den Leuten gefällt das." Diese Selbstbestimmung mache den anderen Beruf, in dem man immer auf Fördergelder und viele Meinungen von außen warten müsse, erträglicher. Dass sich alles verbinden lässt, findet er herrlich. Auch dem Bandleben widmet er sich mittlerweile wieder: Familie Lässig heißt die Truppe, die aus Kollegen aus dem Schauspiel- und Kabarettfach besteht. Wer weiß, vielleicht lässt Rubey irgendwann doch noch Musiker als Berufsbezeichnung gelten?
Christine Ebenthal