Kein einfaches Instrument, dem die Wiener Neustädterin da schon früh verfallen ist: Trotzdem war es „Liebe auf den ersten Ton“, wie die 22-jährige Musikerin erzählt. „Und der Klang fasziniert mich immer mehr.“ Viel Übung, viel Disziplin und reichlich Luftdruck im „wahnsinnig dünnen Rohr“ braucht es, um der Oboe überhaupt so etwas wie Klang abzuringen. „Durchdringend, aber im positiven Sinne“, so beschreibt Hörmann ihn. Eine kleine Diva sei sie schon, ihre Wiener Oboe. Eine Bauart, die man hauptsächlich im Wiener Raum zum Mund führt. Und ein Instrument, das die Finger fordert, schon lange vor dem Spielen: Schließlich baut sie sich das Doppelrohrblatt für das Mundstück selbst. Manchmal ganz schön nervenaufreibend sei das, erzählt Hörmann. Vor allem, wenn es nach einer Woche Basteln dann doch nicht passt. Und das kommt vor. Hörmann studiert bei Professor Harald Hörth, Solooboist bei den Wiener Philharmonikern. Schon seit sie fünfzehn ist, damals parallel zur Schule, feilt sie an der MdW nicht nur an Stücken, schwierigen Stellen, Technik und Gehör. Sondern auch an dem, was ihrer Meinung nach fast genauso wichtig sei für eine Musikerin: Persönlichkeit. „Ich glaube, dass mich gerade das Studium in meiner Persönlichkeitsentwicklung extrem fördert.“
(C) Christine Pichler