Alina Kunitsyna arbeitet mit Öl, Bleistift und Tinte, meist in großen Formaten.
Alina Kunitsyna arbeitet mit Öl, Bleistift und Tinte, meist in großen Formaten. Dabei hat sie über die Jahre eine sehr feine Arbeitsweise entwickelt, die bald am Fotorealismus kratzen würde, bald altmeisterlich daherkäme, wären da nicht eine gewisse Serialität und Reduktion, an denen Kunitsyna seit Jahren formal und inhaltlich festhält. „In the Fold“ nennt die gebürtige Weißrussin, die seit Jahren in Wien und Damtschach lebt, ihre neueste Werkgruppe, die nun bei Lisa Kandlhofer zu sehen ist und zu der neben Malerei und Zeichnung auch Skulpturen gehören. Darin hat sich Kunitsyna von der früheren geometrischen Körperhaftigkeit ihrer Bildgegenstände entfernt und die Falte zum Leitmotiv gemacht. Die Bandbreite der Darstellungen reicht von nahezu abstrakten Plisseefalten über gefaltete Stoffe und Kleider bis zu wirbelnden Schleiern und verhüllt in sich kauernden Figuren. Indem die Stoffe mehr Laken als Kleider sind, büßen sie ihre Schutzfunktion ein und werden zur Membran zwischen Innen und Außen. Die Gesichtslosigkeit der Figuren eröffnet zudem einen Diskurs über Abwesenheit und Rückzug.
Galerie Lisa Kandlhofer: „Alina Kunitsyna. In the Fold“, Schlossgasse 14, 1050 Wien, 19.10.2017 - 18.11.2017