Die Fotogalerie Wien widmet ihren Jahresschwerpunkt einer der radikalsten Erfindungen der Moderne – der Collage.
Alexandra Baumgartner und Anita Witek sind die Künstlerinnen des zweiten Turns. Der Begriff Collage ist abgeleitet von „coller“, also kleben. Dazu kommen noch andere Verfahren wie kratzen, schneiden, reißen, falten, montieren etc. Das Ausgangsmaterial ist dabei fast immer ein fremdes. Für Alexandra Baumgartner (Bild) sind es gefundene historische Fotografien, über die sie sich etwa mit Schere, Nadel und Faden hermacht, um sie bis hin zum Räumlichen zu verfremden und zu erweitern. Ergänzungen durch Objekte aus dem Alltag, wie Spiegel oder antike Möbelstücke, rücken ihre Arbeiten in die Sphäre des Unheimlichen. Anita Witek hat für die Ausstellung eine spezielle Installation entwickelt. Paraventähnliche Elemente zitieren massenmediale Bilder aus Zeitschriften oder von Plakaten, wobei die zentrale Information stets entfernt ist. Die so entstandenen Ausschnitte wiederum öffnen die Collagen hin zum Raum, sodass die sich stets wandelnden Durchblicke zu einem dynamischen Teil der Bilder werden.
Fotogalerie Wien: „Welcome Home“ (1090 Wien, Währinger Straße 59/WUK; 5. 12.–20. 1. 2018)