Vorstellung: Mika Vember

Eine österreichische Songwriterin, die vor der Ukulele nicht zurückschreckt und eine Ode an die Müdigkeit komponiert hat.

Ihr Künstlername klingt nicht unfinnisch. Die introvertierte Songwriterin aus Neunkirchen, die nebenher auch den Rhythmus für Clara Luzia macht, hat nun die weite Welt der Loops für sich entdeckt. Das hat ihren rigiden Stil aufgelockert, hat ihre Songs aus narzisstischer Fixiertheit erlöst. In zwölf verträumten, beinah psychedelischen Szenarien fächert die 31-Jährige ihre melodischen Fantasien attraktiv auf und verbreitet trotz vieler Töne himmlische Ruhe. Textlich gibt sich Vember mal politisch, mal lakonisch, dann wieder klandestin romantisch wie in „Caroline": „Her lips didn't show but her belly musta known, cause that's where she kept it all."

Liebevoll wurde jedem Song ein wirklich eigenes Soundkleid angepasst. Im Ringen um arrangementmäßige Originalität schreckte man nicht einmal vor Kazoo, Akkordeon, Orgel, E-Piano, Glockenspiel, Ukulele und Kalimba zurück. In „Just Once" klingt Vember verblüffend stark nach der frühen Joni Mitchell. Mit „Home" glückte eine Ode an die Müdigkeit. Ähnlich wie bei den wunderbaren Kings Of Convenience ist das Leise bei Mika Vember das neue Laut. Wenn die Welt gerecht wäre, würde diesem liebenswerten Album der Durchbruch zu den Käufermassen gelingen. Also Welt, was ist?

TIPP

Mika Vember „Our Lady Of The Loops“ (Monkey/Hoanzl)

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