Die Ich-Pleite: „Mamoni“

Manchen Männern gelingt es ein Leben lang nicht, sich von dem Mutterbusen ganz zu lösen.

Dass wir unsere Gefühle nicht beeinflussen können, wissen wir schon lange. Aber die Neurowissenschaften beweisen uns immer öfter, dass wir auch unser Denken nicht beeinflussen können. Ein Beispiel: Kann ein Mann frei entscheiden, wie viel Trinkgeld er einer Kellnerin gibt? Studien belegen eindeutig: Nein, kann er nicht! Das entscheiden bestimmte Neurotransmitter in seinem Gehirn, die sich von der Oberweite der Kellnerin beeindrucken lassen. Hat sie Körbchengröße B, bekommt sie mehr Trinkgeld als mit Körbchengröße A, und noch mehr, wenn sie Körbchengröße C vorweisen kann. Wenn ein Mann einen Busen sieht, wird sein Belohnungszentrum im Gehirn aktiviert. Von „Belohnungen“ kann man bekanntlich abhängig werden. Ich bin keine Psychoanalytikerin, aber man fragt sich, ob das etwas mit dem Mutterbusen zu tun haben könnte. Manchen Männern gelingt es ein Leben lang nicht, sich von diesem ganz zu lösen. Besonders schlimm erwischt es offenbar die Italiener. Man nennt sie „Mamoni“ („Muttersöhnchen) und erkennt sie daran, dass sie nichts machen, ohne vorher ihre Mutter um Rat zu fragen. Keinen neuen Fernsehsender kaufen, keine Partei gründen, keinen Konkurrenten loswerden, keine Pasta zum Abendessen bestellen. Klar, dass das für die Ehefrau etwas unbefriedigend ist. Da kann es schon passieren, dass sie lieber Schuhe kaufen geht als schwanger werden. Kein Wunder, dass sich nun auch die katholische Kirche einmischt. Sie ist in solchen Fällen sogar bereit, Ehen, die im Himmel geschlossen wurden, auf Erden wieder zu lösen. Genauer gesagt: an einem vatikanischen Familiengericht. Natürlich nicht, ohne vorher La Mamma im Himmel zu befragen.

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