Prokrastination

Heute sagt man nicht mehr Faulheit, sondern Prokrastination.

Es gibt auch einen Wikipedia-Eintrag dazu: Prokrastination, steht da, „ist das Verhalten, als notwendig, aber auch als unangenehm empfundene Arbeiten immer wieder zu verschieben, statt sie zu erledigen“. Es gibt Menschen, die den neuen Posten als Projektleiterin nicht bekommen, weil sie sich nicht überwinden können, das Bewerbungsschreiben zu verfassen. Oder auf ihren Reisekosten sitzen bleiben, weil sie über Jahre die Spesenabrechnung prokrastinieren. Aber das Gute ist: Die Aufschiebitis ist heilbar! Empfohlen werden Selbstmanagementtrainings, Selbstdisziplin und Psychotherapie. Ich habe mir ein Selbsthilfebuch gekauft, in dem es darum geht, wie man Prioritäten festlegt, Ziele steckt (man zerteilt das große Ziel in mehrere kleine), realistische Timings macht und diese dann einhält. Man muss nur ein bisschen Konsequenz aufbringen. Das kann man aber trainieren. Dafür gibt es Selbsthilfebücher. Da steht, wie man ungeliebte Aufgaben mit positiven Attributen belegt. Das nennt man „Reframing“. Man müsste sich nur einmal die Zeit dafür nehmen. Wer das nicht von allein kann, kann sich von einem Coach begleiten lassen. Dafür gibt es Spezialisten. Ein bisschen Recherche im Internet und schon findet man den richtigen. Man darf sich halt nicht durch andere Websites ablenken lassen. Man könnte sich aber Websites sperren lassen, wenn man sich aufraffen kann, den Programmierer anzurufen. Einfacher wäre es, man würde Prokrastination als Krankheit anerkennen. Dann könnte man dafür in den Krankenstand gehen und damit die Prokrastinationsursache beseitigen. Natürlich nur, wenn man den Arztbesuch nicht ständig aufschieben würde.

Schaufenster.DiePresse.com/DieIchPleite

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