Die Ich-Pleite: Roboterchefs

Kürzlich war in einer OECD-Studie zu lesen, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Österreich mit ihrem Arbeitsklima nicht sehr zufrieden sind.

Jeder fünfte leidet unter Stress und Arbeitsdruck. Damit liegt Österreich auf Platz 19 von 32 OECD-Ländern. Vor steigenden Burn-out- und Depressionserkrankungen wird gewarnt. Psychologen fordern verpflichtendes Coaching und mehr Psychotherapie auf Krankenschein. Aber die Wirtschaft winkt ab, es gäbe andere Studien. Das stimmt. Man sollte sich nicht vorschnell auf eine Lösung festlegen und stattdessen schauen, was die Wissenschaft sonst noch zu bieten hat. Zum Beispiel hat man den Anteil von Psychopathen in der Chefetage gemessen und festgestellt: Er ist signifikant höher als jener in der „normalen“ Bevölkerung, nämlich sechs bis zehn Prozent statt eines Prozents. Nur unter der Berufsgruppe der Kriminellen war der Psychopathenanteil höher (25 Prozent). Psychopathen gelten ja als nicht besonders empathisch. Hätte man einen solchen Chef, würde er es etwa nicht merken, wenn man nächtelang nicht schlafen kann, nachdem er einem zu den vorgelegten Ideen gesagt hat: „Das ist nichts! Gar nichts!“ Ich weiß auch nichts, ob es helfen würde, wenn der Chef Psychotherapie auf Krankenschein bekäme. Wenn man eine sichere Lösung will, sollte man lieber auf Roboterchefs umsteigen. In einer US-Studie wurden zwei Arbeitsgruppen getestet, und das Ergebnis war eindeutig: Mitarbeiter, die von einem Roboter Befehle erhielten, waren viel zufriedener und arbeiteten effizienter. Wahrscheinlich wurden sie auch mehr gelobt. Der beste Führungskräftenachwuchs heißt also R2-D2 oder Data. Man muss halt aufpassen, dass nicht Kubricks HAL 9000 aus ihnen wird . . .

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