Die Ich-Pleite: Danke, Mutter Natur!

Die Wissenschaft hat eine Erklärung dafür, warum Männer nicht merken, was mit der Frau los ist, solange sie nicht mit Tellern schmeißt oder dem Scheidungsanwalt droht.

Das Männergehirn kann dezente Gefühle der Trauer und emotionalen Berührtheit in Frauengesichtern nicht deuten. In Männergesichtern schon. Man weiß nicht, wieso. Aber es gibt Vermutungen. Sie laufen alle darauf hinaus, dass es für das Überleben der Menschheit nicht so wichtig war, dass Männer Frauen verstehen. Frauen besitzen nämlich alle biologischen Voraussetzungen dafür, ihre Kinder auch ohne deren Erzeuger aufzuziehen. Na, danke, Mutter Natur! Allerdings haben die Frauen sich gerächt und durch die regelmäßige Bevorzugung netter Männer dazu beigetragen, dass der brutale Machtaffe im Aussterben begriffen ist. Der übrig gebliebene gemäßigtere – äh – Mann will jetzt auch eine Beziehung. Er stellt sich aber leider so patschert an, dass er es regelmäßig versemmelt. Weshalb ja auch die meisten Scheidungen von Frauen eingereicht werden. Wenn eine Frau findet, dass sie mit einem Mann verheiratet ist, der so viel Empathie hat wie eine Stahlbetonplatte, dann weiß sie jetzt durch den Gesichtertest: Die Stahlbetonplatte kann auch nichts dafür! Die gute Nachricht ist aber: Emotionen-in-Gesichtern-Lesen kann man lernen. Dafür gibt es eigene Coaches. Sie können einem beibringen, wie man erkennt, dass sich die Frau heimlich ärgert, obwohl sie um des lieben Friedens willen lacht. Ihre Augenbrauen zucken für den Bruchteil einer Sekunde nach unten. Es kann auch sein, dass sie kurz die Lippen zusammenpresst oder die Unterlider anspannt. Das ist der Moment, in dem er merken könnte, dass er den doofen Scherz über ihre Fettpölsterchen besser nicht gemacht hätte.

Schaufenster.DiePresse.com/DieIchPleite

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