Die Ich-Pleite: Die armen Kleinen

Ich freue mich immer sehr, wenn meine Freundin mit ihren Kindern zu mir auf Besuch kommt und ein bisschen Leben in meine einsame Single-Wohnung bringt!

Und meine Freundin freut sich ebenso. Denn leider ist sie nicht überall gern gesehen. Wenn die armen Kleinen ein bisschen herumzappeln oder meinetwegen ununterbrochen herumzappeln, weil hochbegabt, dann fühlen sich manche schon fürchterlich in ihrer heiligen Ruhe gestört. Statt dass sie ein bisschen nett zu ihren zukünftigen Pensionsfinanzierern sind.

Man kann ja nie wissen. Sicher, meine Freundin ist nicht immer sehr verständnisvoll, wenn jemand sich in ihre Erziehung einmischt und von den Kleinen verlangt, dass sie ein bisschen weniger laut schreien sollen, nur weil man schon seit drei Stunden sein eigenes Wort nicht mehr verstanden hat. Manche reagieren auch überempfindlich, wenn sie von einem Kind einen Fußtritt bekommen oder eine Ohrfeige. Aber die Kinder tun das erstens nicht absichtlich, und zweitens kann man wohl nicht wollen, dass sie ihre Emotionen unterdrücken! Kinderseelen sind ja so empfindlich! Und die Kinderverdauungsorgane ebenfalls.

Die Kinder meiner Freundin leiden zum Beispiel unter verschiedenen Nahrungsmittelunverträglichkeiten (Histamin, Fruktose, Gluten, Laktose). Und es gibt tatsächlich Menschen, die sich darüber lustig machen! „Am schlimmsten“, klagt meine Freundin, „ist meine eigene Mutter, die Ärztin! Wenn die Kinder bei ihnen sind, gibt sie ihnen Kakao!!! Das musst du dir vorstellen: Milch! Schokolade! Und Zucker!“. Ich schüttle ungläubig den Kopf. „Und weißt du, was sie sagt, wenn ich sie zur Rede stelle? Deine Kinder haben vielleicht eine Milchunverträglichkeit, aber meine Enkel haben sicher keine!“ 

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