Die Ich-Pleite: Die Lust der Frau

Endlich einmal eine gute Nachricht für Frauen, die in fixen Partnerschaften leben! Treue ist wider die weibliche Natur.

Das behauptet jedenfalls der amerikanische Bestsellerautor Daniel Bergner in seinem neuen Buch: „Abenteuerreise in das Land der weiblichen Begierde.“ Lange Zeit hat Mann ja vermutet, dass bei Frauen das sexuelle Verlangen nicht so stark ausgeprägt ist bzw. sich in sublimierter Form äußert: Mode, Kosmetik, Freundinnen, Saunabesuche, Massagen. In Wahrheit verlange die Lust der Frau aber nach Abwechslung, meint Bergner. Wie die des Mannes. Im Gegensatz zu ihm, für den Doppel- und Dreifachsex kein Problem ist, verliere die Frau aber die Lust an ihrem Partner. Das erklärt die Erfindung der weiblichen Kulturtechnik des Migräne-Anfalls. Oder aber auch des Orgasmus-Vorspielens. Es ist nichts Persönliches. Die Evolution ist schuld. Viele versuchen es dann mit Sexualtherapie, aber das ist ja vergebene Liebesmüh. Das Einzige, das helfen würde, wäre ein Seitensprung! Okay, wenn es die Natur verlangt. Einige unter uns sind allerdings ein wenig aus der Übung. Das Internet kann helfen! Hier steht, dass sich 72 Prozent der Männer gerne von einer Frau ansprechen lassen. Fragt sich nur, wie? „Authentisch“, rät die Online-Flirtberatung. Zum Beispiel mit: „Sie sind mir aufgefallen!“ Wenn er darauf etwas sagt, hat man schon einen Fuß in der Tür. Jetzt darf man nur nicht aufhören zu reden, denn Menschen, weiß der Online-Dr.-Sommer, mögen keine langen Pausen. Wenn der Mann dann noch nicht den Kellner gerufen hat, soll man ihm die Telefonnummer zustecken. „Dann merken Sie, ob er wirklich Interesse hat.“ Hm. Wenn ich es mir recht überlege, war die gute alte Sublimierung eigentlich gar nicht so übel.

Schaufenster.DiePresse.com/DieIchPleite

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