Die Ich-Pleite: Spaßbremsen

Es gibt ja Menschen, die einfach immer und überall das Haar in der Suppe finden. Sogar bezüglich des Sommers.

Wenn die Sonne nicht scheint, sagen sie: „Früher waren die Sommer viel schöner! 25 Grad von Mai bis September.“ Wenn die Sonne scheint, runzeln sie die Stirn und flüstern: „Siehst du! Die Erderwärmung! Bald wird uns das Wasser ausgehen.“ Wenn sie Urlaub in Salzburg machen, wo sich sechs Wochen lang die internationale Kulturszene auf dem Alten Markt trifft, behaupten sie, dass nicht einmal eine Maus den Platz überqueren könnte, ohne 100 Mal „Sorry“ sagen zu müssen. Wenn sie an einem langen Sommerabend mit ein paar Freunden im Garten grillen, beschweren sie sich über die Gelsen und darüber, dass die Gastgeber keine veganen Würstel eingekauft haben. Wenn es nach der Hitzewelle endlich wieder so weit abgekühlt ist, dass sie ein Fenster öffnen können, sagen sie: „Jetzt kriege ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich das Tschrrp-tschrrp-Geräusch der Laufschuhe im Park höre. Findest du mich eigentlich zu dick?“ Wenn sie sich am Samstagmorgen mit einer Freundin am Markt treffen und sich die Sonne auf die Nase scheinen lassen, sagen sie zum „Augustin“-Straßenzeitungsverkäufer: „Zeigen Sie mir Ihren Ausweis! Der ist gefälscht! Das sieht man ja sofort! Wenn Sie ein richtiger ,Augustin‘-Verkäufer wären, hätten Sie eine Erklärung unterschrieben, dass Sie nicht betteln. Geben Sie sofort die Zeitungen her!“ Wenn ihnen eine Freundin erzählt, dass sie einen gut aussehenden, netten, gescheiten Mann getroffen hat, mit dem man ins Kino gehen, Eis essen, Abendessen kochen und über alles reden kann, ohne dass er einen sofort ins Bett zerren muss, sagen sie: „Wahrscheinlich steht er nicht auf Frauen.“ Spaßbremsen sind solche Leute!

Schaufenster.DiePresse.com/DieIchPleite

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