Die Ich-Pleite: Verheiratet

Die entscheidende Frage im Leben einer Frau ist heute weniger: Kind oder nicht Kind? Sondern: Mann oder nicht Mann?

Immer mehr Frauen entscheiden sich für nicht Mann. Mehr als die Hälfte der Frauen in Österreich sind derzeit nicht verheiratet. „Ich beneide dich so“, jammert neulich meine Freundin Evi bei unseren monatlichen Updates im Stammlokal. „Wenn du heimkommst, setzt du dich zuerst einmal gemütlich auf dein Sofa. Wenn ich heimkomme, sitzt schon jemand gemütlich auf meinem Sofa.“ „Dann setzt du dich halt dazu!“ Ich grinse zweideutig. Sie verdreht die Augen: „Zum schmutzigen Geschirr und der eingetrockneten Babykotze?“ Seit sie mit ihrem Mann und den Kindern ins Haus der Schwiegereltern in einen Ort gezogen ist, der mit „Klein“ anfängt, versteht sie keinen Spaß mehr. „Na, komm! Wenn ich möchte, dass jemand auf meinem Sofa sitzt, muss ich stundenlang Fotos liken!“ Sie schenkt sich noch einmal nach.
„Und dann die Schwiegermutter! Sie ist ja lieb, aber jeden Tag bringt sie uns Essen herauf! Burenwurst mit Sauerkraut oder gebackenen Leberkäse!“ Ich grinse. „Und das alles, weil ich eine leichte Silberallergie habe!“, jammert sie in ihr Weinglas. Ich muss leider noch mehr grinsen. „Es ist wahr!“, empört sie sich. „Der Georg hat mir einen Silberring geschenkt. Aber immer, wenn er nass geworden ist, hab ich einen Ausschlag bekommen. Also hab ich ihn beim Händewaschen immer abgenommen. Und dann ist er mir eines Tages ins Zugklo gefallen.“ Mein Grinser wird noch breiter. Sie (abgrundtiefer Seufzer): „Und da hat der Georg gesagt: ,Weißt du was, da kauf ich dir doch gleich einen Goldring! Den verträgst du besser.‘“ Ich: „Süüüüß!“ Sie: „Eben!!!“ (noch abgrundtieferer Seufzer).

Schaufenster.DiePresse.com/DieIchPleite

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