Es kann sein, dass Ihnen Ihre Gattin eines Tages eröffnet, dass sie allein schlafen möchte. Sie haben nicht gestritten, Ihre Frau ist nicht krank, und Sie schnarchen auch nicht.
Es ist verständlich, dass Sie da unruhig werden. Aber bevor Sie das Schlimmste annehmen, kann ich Ihnen sagen: Es ist alles in Ordnung! Sie haben nichts falsch gemacht! Schuld ist die Evolution. Sie ist wieder einmal zu langsam gewesen. Der Mensch hat sich noch nicht an den Paarschlaf gewöhnt. Das hat unterschiedliche Auswirkungen auf die Geschlechter. Frauen schlafen schlechter, wenn ein zweiter Mensch neben ihnen im Bett liegt, denn dann wird ihr Brutpflege-Instinkt geweckt. Übersetzt heißt das: Für das Unbewusste Ihrer Frau sind Sie ein Kleinkind, das jederzeit getröstet oder gestillt werden wollen könnte. Sicher, das ist keine angenehme Vorstellung, aber Ihre Frau kann auch nichts dafür. Das jedenfalls behauptet John Dittami, der Leiter einer Wiener Schlafstudie. Das einzig Blöde ist nur, dass in derselben Studie herauskam, dass Sie neben Ihrer Frau besser schlafen als allein. Offenbar hat sich das Halbe-Halbe noch nicht genetisch manifestiert. Das ist ein klassischer Partnerschaftskonflikt. Wie die Farbe der neuen Fliesen oder der nächste Familienurlaub. Da gibt es im Prinzip drei Möglichkeiten: Sie geben nach, schlafen ab sofort getrennt, ärgern sich, gehen fremd oder ins Wirtshaus. Oder sie gibt nach, schläft mit Ihnen in einem Bett, weiterhin schlecht und bald mit einem anderen. Oder Sie lösen den Konflikt partnerschaftlich: An geraden Tagen schlafen Sie zusammen in einem Bett, an ungeraden schläft jeder allein. Und dann gibt es da noch eine vierte Möglichkeit: Sex. Danach schlafen Sie beide besser.