Die Ich-Pleite: Haushaltsarbeitsschere

Männer können trotz starker Aufholtendenzen die Haushaltsarbeitsschere leider nur sehr langsam schließen.

Bald ist wieder 8. März, und leider muss es wieder einmal gesagt werden: Bei der Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit schneiden die Männer immer noch schlechter ab! Was die unbezahlte Arbeit angeht. Mit elf zu 22 Stunden pro Woche bekommen sie nur die Hälfte des üppigen wöchentlichen Hausarbeits- und Kinderbetreuungskuchens. Die Spitzenpositionen an den Herden bekleiden nach wie vor Frauen, Männer können trotz starker Aufholtendenzen die Haushaltsarbeitsschere leider nur sehr langsam schließen. Dennoch gibt es vielversprechende Ansätze und eine Reihe Role Models, die Mut machen: 1) Für-Gäste-Kocher und Geschirrspülereinräumer: Diese Männer dürfen kochen, aber nur nach Starkochrezepten, nur mit teuren Zutaten, nur mit Kochwerkzeugen, die aus Japan oder der Toskana importiert wurden, und nur, wenn jemand zusieht, der ihre Bemühungen wirklich, wirklich zu schätzen weiß. Das sind leider nur Gäste.

Im gewöhnlichen Familienalltagshaushalt dürfen sie meist nur den Geschirrspüler einräumen, obwohl sie eine objektiv bessere Methode dafür entwickelt hätten. Auf das Geschirrspülerausräumen ­verzichten sie meistens freiwillig. 2) Staubsauger und Rasenmäher: Diese Männergruppe wird bereits an echten Schmutz herangelassen. Aber nur an solchen, der mit technischen Hilfsmitteln (Staubsauger, Rasenmäher, Müllschredder) beseitigt werden kann. 3) Allesputzer und Sogarbügler: Überall gibt es eine Avantgarde, die den Nachkommenden den Weg ebnen muss. Bei der hausmännlichen Emanzipation sind das die Männer, denen kein Schmutz zu groß ist. Sie greifen alles an. Sogar das Bügeleisen. Bis alle Männer in diese Toppositionen vorgerückt sind, wird aber noch so mancher 8. März ins Land ziehen müssen.

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