Die Ich-Pleite: Schönreisen

Früher oder später geht auch der schönste Urlaub zu Ende.

Und leider muss ich sagen, dass die ganze gewesene Urlaubsschönheit einem nicht hilft, wenn einem der Chef am nächsten Morgen wieder die Welt erklärt. Dagegen gibt es nur ein Mittel: eine fürchterliche Heimreise. Durch eine fürchterliche Heimreise kann man sich sogar den schlimmsten Chef noch schönreisen. Fürchterlich Heimreisen ist allerdings nicht immer einfach. Wenn man mit der Bahn unterwegs ist. Die ÖBB sind nämlich schlecht im Fürchterlich-Bahnfahren. Das können die Deutschen besser. Das muss der Neid ihnen lassen! Von Konstanz nach Wien muss man dreimal umsteigen, und bei jedem Mal Umsteigen steigert sich die Fürchterlichkeit. Im ersten Pimperlzug steckt eine Ordnungskraft eine nagelneue Jacke in einen Müllsack und verschwindet damit auf immer. Der zweite Zug wurde aus unerfindlichem Grund gekürzt. Auf einen Waggon. Und der ist schon voll. Also wartet man auf den nächsten und versäumt dadurch den Anschlusszug.

Der dritte Zug bleibt 200 Meter vor dem Bahnhof Rosenheim stehen und gibt den Geist auf. Inklusive Klimaanlage und Durchsage. Drei Stunden lang überlegt die DB hin und her, ob sie eine neue Lok oder gleich einen neuen Zug schicken und uns Fürchterlich-Heimreisende „evakuieren“ soll. Nach zwei Stunden fragt jemand (das kann auch ich gewesen sein), ob man das WC benutzen darf. „Ja“, sagt der Schaffner, „wenn Sie nicht----. Also die Wasserspülung geht halt nicht.“ Weitere zwei Stunden später geht’s weiter. Leider zu spät, um in Salzburg noch den letzten Railjet um 22.30 nach Wien zu erwischen. Schon kommt einem ein Montagsmorgenmeeting inklusive Chef, der einem die Welt erklärt, wie das reinste Urlaubsparadies vor!

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