Die Ich-Pleite: Regale-Irrgarten

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Hej, weißt du es schon? Bald wirst du dein „Billy“-Regal auf Amazon bestellen können!

Ist das nicht großartig! In Zukunft wirst du dein „Karlstad“-Sofa nicht mehr verlassen müssen, wenn du zum Beispiel zu deinem „Ingo“-Esstisch noch ein paar „Ingolf“-Stühle dazukaufen willst! Das wird dein Leben verändern! Du wirst samstags länger schlafen und Freunde treffen können. Vielleicht sogar Sport machen! Du wirst dich jedenfalls nicht mehr in die letzte Parklücke vor dein unmögliches schwedisches Möbelhaus zwängen. Du wirst dich nicht mehr durch Küchen, Wohnzimmer und Kinderzimmer bis zur Selbstabholungshalle durchschieben lassen und hoffen, dass deine Begleitung nicht noch einen entzückenden Beistelltisch sieht, den du später im Regale-Irrgarten finden musst. Du wirst vergessen, wie es ist, wenn du nach stundenlangem Produktnummern-Suchen draufkommst, dass der Beistelltisch gar nicht in deiner Farbe lagernd ist. Du wirst nicht mehr vor der endlos langen Kassenschlange noch einmal umdrehen, weil „jemand“ noch dringend ein paar Pflanzen mitnehmen möchte, die sowieso nicht mehr ins Auto passen. Oder wegen eines vergessenen Regalbretts und ein paar Schrauben am nächsten Wochenende wiederkommen und wieder nicht alle Teile, dafür aber eine „Stockholm“-Stehlampe mitnehmen – und dazu so viele günstige „Sinnlig“-Teekerzen und „Fantastik“-Servietten, dass du damit schon einen eigenen Laden aufmachen könntest. Nie mehr wirst du, egal, um wie viel du dein Einkaufsbudget überschritten hast, noch im Restaurant auf schwedische Lachsbrötchen und Heidelbeerkuchen vorbeischauen und das am nächsten Tag auf deiner „Saltviken“-Waage bereuen. Aber hey, hatten wir nicht eine schöne Zeit miteinander?

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