Start-up-Unternehmer: Die Ideen-Zünder

Die heimische Szene innovativer Start-up-Unternehmer ist international bestens verkabelt. Das "Schaufenster" hat einige der umtriebigsten Vernetzer vor die Kamera gebeten.

Für „Kreativitätscluster“ oder „Innovationsstandorte“, über die Tourismusmanager oder Regionalpolitiker gern ins Schwärmen geraten, braucht es natürlich in erster Linie kreative und innovative Menschen, ihre Ideen und ihren Wagemut. Besondere Aufmerksamkeit hat in diesem Zusammenhang der Szene jener Start-up-Unternehmen zu gelten, von denen ein kräftiger Erneuerungswille ausgeht.
„In der Welt der Start-ups schauen alle nach Silicon Valley oder London, dabei passiert an anderen Orten ebenso Spannendes“, bemerkt etwa Hannes Offenbacher, der gemeinsam mit Nicole Arnitz den auf Umwelttechnologie spezialisierten Coworking-Space „Treibhaus“ ins Leben gerufen hat. Dieses Plädoyer für Standorte wie Wien, die außerhalb des üblichen Hochtechnologieradars liegen, lässt sich auch aus der Definition ableiten, die die auf „New Business Development“ spezialisierte Netzwerkerin Selma Prodanovic parat hat: „Start-ups sind per definitionem Unternehmen, die sofort weltweit denken und hoch innovativ arbeiten.“ Sie beobachet die heimische Szene seit Jahren, ist mit den meisten Protagonisten persönlich bekannt und pocht auf die Notwendigkeit, nun auch internationale Investoren für die Geschehnisse in Wien und Österreich zu interessieren. Zum einen hat sie die „Austrian Angel Investors Association“ ins Leben gerufen, zum anderen bereitet sie gerade eine Konferenz des „European Business Angel Network“ vor, die Anfang Mai in Wien stattfinden wird. „Das Potenzial von Wien“, so Prodanovic, „besteht weiterhin in der Vermittlung zwischen West und Ost.“

Diese Einschätzung teilt auch Matthias Reisinger, der den Wiener Standort von „The Hub“, einem Coworking-Space und Veranstaltungsraum, zur Zentrale eines internationalen Netzwerks machte: „Man wird sehen, ob sich Wien als Anknüpfungspunkt für die Start-up-Szene in Osteuropa wird etablieren können“, sagt er und fährt fort: „Es gibt auf jeden Fall ein eigenes Momentum in der Stadt – gerade mit Fokus auf eine nachhaltige Veränderung der Gesellschaft passiert hier besonders viel.“
So ist es nur stimmig, dass auch Andreas Tschas und sein Mitstreiter Jürgen Furian mit dem als internationale Plattform angelegten „Pioneers Festival“ ab der dritten Ausgabe, die im Herbst 2013 stattfinden wird, in Richtung „innovative Zukunftstechnologien“ gehen wollen: Das Thema Cleantech, das den „Treibhaus“-Betreibern Hannes Offenbacher und Nicole Arnitz ebenfalls wichtig ist, wird in diesem Rahmen prominent vertreten sein. Die beiden werden sich dort also sicherlich auch umschauen, um neue Initiativen zu finden, die sie im Rahmen ihres unlängst gestarteten „Yes We Do“-Projektes vorstellen werden. Da geht es darum, eine Kultur des Bessermachens durch die Präsentation wegweisender Start-ups zu propagieren. Für dieselbe Sache setzt sich auch Milo Tesselaar ein: Er betreibt eine „wertebasierte Kreativagentur“ und hat schnell die wichtigsten Parameter seines (unternehmerischen) Weltbildes bei der Hand: „Ökosoziale Werte, etwas anderes braucht es im Grunde nicht.“ Innovation, die auf der Höhe ihrer Zeit ist, kann und will es sich eben nicht leisten, auf die Welt und die Gesellschaft zu vergessen.

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