Angelika Loderer sondiert mit ihren Skulpturen Möglichkeiten der Bildhauerei.
Dafür arbeitet die junge Steirerin, die bei Erwin Wurm studiert hat, vor allem mit Materialien, die an traditionellen bildhauerischen oder formgebenden Prozessen beteiligt sind, letztendlich aber als Abfallprodukte übrig bleiben. So ein Material ist etwa Gießsand, ein Beiprodukt bei der Erstellung von Gussformen, welche ihrerseits Durchgangsstadium auf dem Weg zum finalen Objekt sind. Je nach Stadium – roh als Ausgangsmaterial für Gussformen, mit Öl versetzt, um feine Oberflächen zu erzielen, oder nach dem Brennen – hat der Sand eine andere Farbe. Angelika Loderer bringt ihn dann im Raum oder innerhalb einer raumunabhängigen dreidimensionalen Struktur durch Formen, Pressen und Stampfen in Form. Aufgrund der Konsistenz der Ausgangsmaterialien sind Loderers Skulpturen Fragilität und Flüchtigkeit eingeschrieben. „Quiet Fonts“ nennt sie nun ihre Solo-Show bei Sophie Tappeiner und gibt ihrer Installation damit eine Richtung, die auch poetische Assoziationen zur Land Art nicht ausschließt.
Galerie Sophie Tappeiner: „Angelika Loderer. Quiet fonts“ (1010 Wien, An der Hülben 3; 25.10.–25.11.)