Opernball: "Alles Oper" mit Van der Bellen, Kurz und bunten Vögeln

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Am 8. Februar heißt es in der restlos ausverkauften Staatsoper wieder "Alles Walzer". Maria Großbauer richtet Fest heuer zum zweiten Mal aus. Mit Spannung erwartet: Die Auftritte von Daniela Fally, Pavol Breslik - und Lugner Stargast Melanie Griffith.

"Alles Oper" am Wiener Opernball: Zum zweiten Mal wird am 8. Februar das mondäne Fest in der Staatsoper unter der Organisation von Maria Großbauer über die Bühne gehen. Der Ball ist wie immer restlos ausverkauft. Die österreichische Staatsspitze wird durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) vertreten.

ÖVP tanzt am Ball - (fast) ohne FPÖ

Van der Bellen wird mit seiner Frau Doris Schmidauer den Ball besuchen. Begleitet werden sie vom Präsidenten der Ukraine Petro Poroschenko und dessen Frau Maryna Poroschenko. Kanzler Kurz wird von seiner Freundin Susanne Thier begleitet. Er bringt zu seinem Opernball-Debüt die Menschenrechtsaktivistin und Autorin Waris Dirie mit, außerdem ist der irische Ministerpräsident Leo Varadkar mit Partner Matthew Barrett Gast in der Kanzler-Loge.

Überhaupt wird die ÖVP trotz Semesterferien stark beim Ball vertreten sein. Zugesagt haben Kulturminister Gernot Blümel, Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck, Finanzminister Hartwig Löger, Tourismus- und Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger sowie Staatssekretärin Karoline Edtstadler. Opernballorganisatorin Großbauer sitzt inzwischen auch für die ÖVP im Nationalrat und fungiert dort seit kurzem als Bereichssprecherin für Kunst und Kultur. Die FPÖ macht sich hingegen heuer eher rar. Angesagt war vorerst nur Außenministerin Karin Kneissl.

Staatsopern-Direktor Dominique Meyer und Opernball-Organisatorin Maria Großbauer.
Staatsopern-Direktor Dominique Meyer und Opernball-Organisatorin Maria Großbauer.(c) APA/GEORG HOCHMUTH

Ein Mädchentraum wird wahr

Bei der Eröffnung gibt es viel französische Musik. Es singen die österreichische Sopranistin Daniela Fally ("O legere hirondelle" aus "Mireille") sowie Startenor Pavol Breslik ("Ah! Leve-toi, soleil!" aus "Romeo et Juliette"), der im Jänner 2017 bei der Eröffnung der Hamburger Elbphilharmonie zu sehen war. Für Fally geht mit dem Auftritt ein "Mädchentraum" in Erfüllung: Als sie bei einer Fernsehübertragung Eva Lind "mit einem meiner heute absoluten Lieblingsstücke - dem Frühlingsstimmenwalzer - ebendort singen hörte, war es um mich geschehen. So wunderschön, und dieses Stück wollte ich singen können und vielleicht dürfte ich ja auch eines Tages mal am Opernball singen", sagte sie im Vorfeld der APA. Für Breslik war sein Engagement "eine schöne Neujahrsüberraschung".

Das Staatsballett, das zuletzt aufgrund von Verletzungen und Babykarenzen stark ausgedünnt war, kehrt am Ball mit voller Stärke zurück. Mit den Solotänzern Olga Esina, Maria Yakovleva, Robert Gabdullin und Roman Lazik an der Spitze tanzt es die vom Solotänzer Eno Peci eigens für den Ball kreierten Choreografien zu Josef Strauß' "Mein Lebenslauf ist Lieb'" und der Polka "Lust, Walzer und Feuerfest". "Wenn man als Tänzer selbst getanzt hat, kennt man auch die schwierigen Momente. Natürlich habe ich meinen eigenen Stil, aber die Choreographie sollte sich auch an den Tänzer anpassen", sagte Peci.

Bunte Vögel flattern ein

Danach ziehen wie gewohnt die 144 Debütantenpaare in den Ballsaal ein. Die Gestaltung ihrer Eröffnungs-Choreografie - "Stürmisch in Lieb und Tanz", eine Polka von Johann Strauß Sohn - liegt erneut in den bewährten Händen von "Zeremonienmeister" Roman Svabek. Svabek wird auch wieder die beliebten Quadrillen leiten, die letzte um 4.00 Uhr.

Natürlich werden auch wieder bunte Vögel den Ball besuchen: Allen voran Baumeister Richard Lugner, der heuer die amerikanische Schauspielerin Melanie Griffith (Lugner: "Sie nörgelt an allem rum") zu Gast hat. Aus Deutschland kommt der schrille Designer Harald Glööckler. Er wird von seiner Freundin Rita Schmidt sowie "Ihre Königliche Hoheit Prinzessin" Jutta von Preußen und Fotograf Udo Spreitzenbarth aus New York begleitet. "Der Wiener Opernball gehört immer wieder zu meinen persönlichen Highlights! Das ist der schönste Ball und ich nehme immer wieder gerne daran teil", sagte der Designer.

Baumeister Richard Lugner präsentiert seinen heurigen Stargast: Schauspielerin Melanie Griffith.
Baumeister Richard Lugner präsentiert seinen heurigen Stargast: Schauspielerin Melanie Griffith.(c) APA/HERBERT PFARRHOFER

Millionen vor dem TV-Bildschirmen

Wie im Vorjahr werden sich am Ballabend Zitate aus berühmten Opern wie ein roter Faden durch das ganze Haus ziehen. "Viele Dekorationen und Ideen aus 2017 bleiben erhalten, einige kommen neu hinzu", sagte Organisatorin Großbauer. Großbauer will den Ball auch noch weiter organisieren: "Vor zwei Jahren habe ich mit großer Freude Direktor Dominique Meyer zugesagt, den Opernball zu organisieren. Ich habe sehr schnell gemerkt, dass es sehr viel Arbeit ist, wenn man es ernst nimmt. Gleichzeitig finde ich es aber eine sehr erfüllende Aufgabe. Und so bin ich aus heutiger Sicht bereit, den Ball auch 2019 und 2020 zu organisieren, also bis Ende von Dominique Meyers Direktionszeit", sagte sie der APA. Die Staatsoper lukriert durch den Opernball Einnahmen in Höhe von 4,6 Millionen Euro, die Ausgaben belaufen sich auf rund 3,5 Millionen.

Die Übertragung des Balles im Fernsehen dürfte erneut ein Millionenpublikum erreichen. Am 8. Februar steht der gesamte Abend von ORF 2 und 3sat im Zeichen des "Opernballs 2018". Durch den Abend führen die Moderatoren Mirjam Weichselbraun, Barbara Rett und Alfons Haider.

(APA)

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