Randerscheinung: Apropos Giraffe

Also meine Giraffe war ein ziemlich großer tropischer Fisch. Mein Löwe war eine grausige Muräne.

Apropos Giraffe: Also meine Giraffe war ein ziemlich großer tropischer Fisch. Mein Löwe war eine grausige Muräne. Und meine Löwenanlage im Kopenhagener Zoo ein eher mickriges Aquarium im Salzburger Haus der Natur. Nur damit Sie nicht gleich zu Beginn den Faden verlieren, den ich hier zu spinnen beginne. Ich muss immer noch an die Giraffe denken, die da neulich in Dänemark an einen Löwen verfüttert wurde.
Eigentlich weniger an die Giraffe als an die Kinder, die dabei zugeschaut haben. Zuerst habe ich mir gedacht: Das ist halt die Natur, wenn die Kinder die Natur nicht sehen sollen, darf man sie nicht in den Zoo mitnehmen. Dann ist mir aber eingefallen, dass ich als Kind ein ganz ähnliches Erlebnis hatte. Ich bin damals oft mit meiner Großmutter ins Haus der Natur gegangen, einer Mischung aus naturhistorischem  und technischem Museum mit einem Schuss Haus des Meeres. Am liebsten mochte ich die leicht verdunkelten, blau schimmernden Räume, in denen alles mögliche Meeresgetier in Wassertanks herumgeschwommen ist. Darunter ein ziemlich großer tropischer Fisch (also groß in terms of Salzburg, ein Blauwal wurde nicht hergezeigt). Als ich dort vor dem Aquarium stehe, beginnt eine fiese Muräne plötzlich den Fisch zu attackieren. Und reißt ihm dabei groschengroße Stücke aus dem Körper. Der Fisch reagiert kaum, schwimmt weiter ruhig seine Runden (gut, wo soll er auch hin?) und wird jedes Mal aus der Muränenhöhle heraus attackiert. Ich schaue angstlustig zu und werde irgendwann von meiner Großmutter weitergeschoben. Dem Fisch war schon nach ein paar Runden nicht mehr zu helfen, die Muräne hat ihre Chance auf einen neuen Mitbewohner wohl nachhaltig verspielt. Hat es mir geschadet? Hmm. Ich erinnere mich jedenfalls ganz genau. 

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