Ich habe den Eindruck, Buben- und Mädchenfamilien unterscheiden sich von der Dynamik her doch ganz wesentlich voneinander.
Wer den Satz "Das ist ja kein Kindergeburtstag" im Munde führe, sei offenbar noch nie auf einem Kindergeburtstag gewesen, hat mir neulich der Freund gesagt, dem angesichts des eigenen Nachwuchses nach und nach die Augen aufgehen. Wie recht er hat. Wahrscheinlich gilt Ähnliches auch für den Ponyhof. Ich weiß das nicht, ich habe ja nur Buben, da spielen Ponyhöfe eine untergeordnete Rolle. Dafür könnte ich Ihnen einiges über Fußballplätze erzählen (die übrigens auch kein Kindergeburtstag sind). Fürs Mädchenlose bin ich ja selbst verantwortlich, wenn ich diese X- und Y-Chromosomengeschichte richtig verstanden habe. Umso mehr bewundere ich einen anderen Freund, der einmal einen Buben, dann wieder ein Mädchen zeugt, gerade so, als wäre das Leben ein Ponyhof. Aus diesem Blickwinkel ist auch ein anderer entbehrlicher Gemeinplatz "Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr" nicht das Wahre. Vater werden, wenn es einem nicht auf das Ergebnis ankommt (also ob überhaupt etwas rauskommt, man den xten Jungen zeugt oder doch einmal etwas Rosanes dabei ist) vielleicht schon, kaum hat man spezifischere Vorstellungen, wird es sehr kompliziert. Dabei muss ich jetzt einen heiklen Punkt ansprechen, ohne irgendwelche Geschlechterrollen fortschreiben zu wollen: Ich habe den Eindruck, Buben- und Mädchenfamilien unterscheiden sich von der Dynamik her doch ganz wesentlich voneinander. Sage ich als Bubenpapa, der manchmal neidisch in Lokalen Tische beobachtet, an denen Kinder mit Buntstiften und Malblock bis weit nach der Nachspeise ruhig ausharren, während wir uns schon bis zur Hauptspeise mehrmals beim Personal entschuldigen mussten. Aber wie heißt es so schön: Pony werden ist recht schwer, Pony sein dagegen eher nicht.