Ich hatte definitiv ein lebensveränderndes Sexerlebnis: Es war jenes, in dessen Folge mein Ältester zur Welt kam.
Neulich wurde mir eher beiläufig von einem Phänomen namens „life changing sex“ berichtet. Dabei war offenbar jene Art der Geschlechtsbegegnung gemeint, nach der aufgrund ihrer Intensität und Sensation nichts mehr so ist, wie es davor zu sein schien. Nun ja. Wenn man unmittelbar vor seinem 25-jährigen Maturajubiläum steht, sollte man schon gefestigt genug sein, um sich solchen Themen vorsichtig öffnen zu können, ohne gleich das Gefühl zu haben, man hätte sein Leben vergeudet. Also zumindest nicht gleich. Es hat mich jedenfalls noch weiter beschäftigt (wie mich überhaupt viel mehr beschäftigt, als ich gern zugebe), ob ich nicht aus eigener Anschauung auch etwas zu dieser Sache beitragen könnte. Und da wir uns hier ja doch schon eine Weile kennen, habe ich mich entschlossen, Ihnen auch hierin mit großer Offenheit zu begegnen. Ich hatte definitiv ein lebensveränderndes Sexerlebnis: Es war jenes, in dessen Folge mein Ältester zur Welt kam. Und damit nicht genug. Gleich im Anschluss daran begann es erst richtig: mein „sex changing life“. Die Tatsache, dass Kinder in Darwins Auftrag alles tun, damit ihre Eltern nur ja nicht weiteren Nachwuchs zeugen können, der ihnen dann schon vom Aufstehen weg die Frühstücksceralien wegisst, wurde hier ja schon ausgiebig erörtert. Im Gegensatz zur herrschenden „Kinder zerstören das Sexualleben ihrer Eltern“-These glaube ich aber an die entgegengesetzte Wirkung. Was Sex angeht, ist der Satz „Gelegenheit macht Diebe“ ein glatter Unsinn. Im Gegenteil. Um im Bild zu bleiben: Je besser das Haus gesichert ist, je mehr Alarmanlagen scharf gestellt sind, je aggressiver der Wachhund, desto größer die Herausforderung. Damit aber wirklich genug. Ich wünsche Ihnen in diesem Sinne von Herzen „life changing“ Ostern.